Atomkraftwerk Krško: Entscheidung für Laufzeitverlängerung ist große Enttäuschung

Wie heute, Montag, bekannt wurde, hat das slowenische Umweltministerium dem Atomkraftwerk Krško die Genehmigung für die Verlängerung der Laufzeit bis 2043 erteilt. „Diese Entscheidung der slowenischen Behörden ist absolut enttäuschend und aus unserer Sicht schwer nachvollziehbar“, so Landeshauptmann Peter Kaiser in einer ersten Reaktion. „Die Entscheidung für eine Laufzeitverlängerung dieses Reaktors, der unweit unserer Grenze direkt auf einer Erdbebenlinie steht und der in der Vergangenheit schon für mehr als eine Schrecksekunde gesorgt hat, entspricht in keinster Weise einer verantwortungsbewussten Energiepolitik der Zukunft im Sinne unserer Kinder und Enkelkinder. Ich hätte mir erwartet, dass Slowenien genauso viel Energie in Überlegungen für den Ausbau erneuerbarer Energie, bei denen Kärnten als Europameister, gerne mit seinem Know-how und Rat und Tat zur Seite steht, steckt, wie in seine Bemühungen, den Betrieb dieses Uralt-AKWs, koste es was es wolle, weiter zu verlängern. Von der österreichischen Bundesregierung erwarte ich mir jetzt ein klares und geschlossenes Auftreten. Slowenien müsste gemeinsam mit Miteigentümer Kroatien verbindlich einen Plan vorlegen, wie sie die Atomkraft schnellstmöglich ersetzen werden“, so Kaiser.

   In der Vergangenheit hat sich Kärnten gemeinsam mit der Steiermark und dem Bund für die Stilllegung des alten und gefährlichen Atomkraftwerks eingesetzt. So konnte eine länderübergreifende UVP erwirkt werden. Bei einer öffentlichen Anhörung im Mai 2022 wurden die wesentlichen Kritikpunkte breit erörtert, auch die slowenischen Behörden waren anwesend.

   Für Umwelt- und Klimaschutz-Landesrätin Sara Schaar ist diese Erkenntnis der slowenischen Behörden nicht nachvollziehbar: „Der entsprechende Bescheid zur Laufzeitverlängerung liegt dem Land Kärnten noch nicht vor. Im Rahmen der grenzüberschreitenden Umweltverträglichkeitsprüfung sind viele Kritikpunkte aufgekommen. Ob auf diese eingegangen wurde, werden wir jedenfalls prüfen. Da geht es zum Beispiel um dringend notwendige Sicherheitsupgrades für die Erdbebensicherheit. Wir werden – wie gewohnt gemeinsam mit dem Bundesland Steiermark – schnellstmöglich eruieren, welche Möglichkeiten es noch gibt, Rechtsmittel zu ergreifen. Kernkraft ist auf gar keinen Fall der richtige Weg, um den Herausforderungen, die der Klimawandel mit sich bringt, zu begegnen“, betont Schaar.

   (Schluss)

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