Die Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 hat zusammen mit ihrer slowenischen Partnerorganisation Focus seit Weihnachten die vom slowenischen Ministerium gestellten Auflagen für den Krško-Reaktor analysiert:
Eine Erst-Analyse zeigt bereits, dass auf viele der im Rahmen des grenzüberschreitenden Verfahrens angesprochenen Punkte der Zivilgesellschaft und auch der offiziellen Stellungnahmen überhaupt nicht eingegangen wird.
Bedingungen für die maximale Erhitzung des Save-Wassers durch das Krško-Kühlwasser werden aufgrund der fortschreitenden Klimakrise dazu führen, dass der Reaktor noch weniger verfügbar sein wird in den kritischen Sommermonaten. „Hier zeigt sich klar, dass moderne erneuerbare Energien wie Wind und Sonne viel zukunftsfähiger und krisensicherer sind als die Verlängerung eines 41-jährigen Uralt-Reaktors, dessen Alterung laut EU-Stresstests schlecht überwacht wird“, so Reinhard Uhrig, Anti-Atomsprecher von GLOBAL 2000.
Fehlende Sicherheits-Upgrades bei AKW in Risikozone
Bei der jetzt vorliegenden Genehmigung werden keine Sicherheits-Upgrades für die Erdbebensicherheit des einzigen AKW in einer "roten" hochaktiven Erdbeben-Zone in Europa verlangt – bis Ende des Jahres sollen nur neue Daten für die Erdbebensicherheit überhaupt erhoben werden, die Genehmigung basiert also auf bis zu 19 (!) Jahre alten Daten, die von der geologischen Forschung der letzten Jahre völlig überholt sind.
GLOBAL 2000 fordert die österreichische Bundesregierung unter Bundeskanzler Nehammer und Energieministerin Gewessler auf, nachdrücklich die notwendigen Sicherheits-Upgrades für den Uralt-Reaktor im Erdbebengebiet einzufordern, wie es die Stellungnahmen von GLOBAL 2000 und auch der Republik Österreichs im Rahmen des Umweltverträglichkeitsprüfungs-Verfahrens gefordert haben.
„Ein "Weiterlaufenlassen bis zum Super-GAU" ohne Sicherheits-Upgrades wäre ein unverantwortliches Spiel mit der Gesundheit aller Menschen in Zentraleuropa“, kritisiert Reinhard Uhrig, Anti-Atomsprecher von GLOBAL 2000.
Planung der nächsten Schritte
Im nächsten Schritt, wenn das UVP-Abschlussdokument vorliegt, wird GLOBAL 2000 mit seiner slowenischen Partnerorganisation Focus die unzureichend oder überhaupt nicht aufgegriffenen Punkte in der Entscheidung analysieren und dann sämtliche offenen Punkte als Einspruch national einfordern und wenn nötig auch über das Espoo-Kommittee der Vereinten Nationen als Beschwerde einbringen. Die Veröffentlichung der beim öffentlichen Hearing in Graz im Mai 2022 angekündigten slowenischen Seismik-Studie wird ebenso verlangt werden wie die Durchführung einer unabhängigen Erdbebenrisiko-Studie durch internationale Geolog:innen und der Umsetzung.
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