„kulturMontag“ am 16. Jänner: Kulturbaustelle Wien, Hollywoods neues „Babylon“, „Orpheus“ Marke Spymonkey

Wien (OTS) – Der von Clarissa Stadler präsentierte „kulturMontag“ am 16. Jänner 2023 um 22.30 Uhr in ORF 2 befasst sich u. a. mit den anstehenden kulturellen Neubesetzungen in Wien und begrüßt dazu Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler live im Studio. Weitere Themen sind u. a. das soeben bei den Golden Globes ausgezeichnete opulente Historiendrama „Babylon – Rausch der Ekstase“ von Oscar-Preisträger Damien Chazelle über Hollywoods Glanzzeit der späten 1920er Jahre, außerdem die von der Volksoper Wien beauftragte Neuproduktion von Jacques Offenbachs Operettenklassiker „Orpheus in der Unterwelt“, die von der, für ihr erfolgreiches „Physical Theatre“ bekannten, internationalen Formation Spymonkey umgesetzt wird. Anschließend an das Kulturmagazin würdigt ORF 2 Schauspieler und Schloss-Spiele-Kobersdorf-Intendant Wolfgang Böck, der am 14. Jänner 70 wird, mit einer neuen Ausgabe der Porträtreihe „Orte der Kindheit“ (23.30 Uhr).

Böck-Festspiele gibt es bereits am Geburtstag selbst: So zeigt ORF 2 am Samstag, dem 14. Jänner, die „Kaisermühlen Blues“-Ausgabe „Schlussakkord“ (13.30 Uhr) sowie den „Trautmann“-Krimi „Bumerang“ (23.45 Uhr). Mehr spannende Fälle des von „Kaisermühlen Blues“-Autor Ernst Hinterberger erfundenen beherzten Wiener Kiberers „Trautmann“ präsentiert ORF III ab 9.55 Uhr: „Das Spiel ist aus“ (9.55 Uhr), „Das letzte Hemd hat keine Taschen“ (11.30 Uhr), „Schwergewicht“ (13.05 Uhr) und „71 Tage“ (14.35 Uhr). 3sat gratuliert am 14. Jänner mit „Brüder II“ (11.30 Uhr), dem zweiten Film einer Komödientrilogie mit Wolfgang Böck, Erwin Steinhauer und Andreas Vitásek in den Titelrollen. „Brüder III“ ist am Samstag, dem 21. Jänner, um 11.25 Uhr zu sehen.
Weitere Sendungen zum 70. Geburtstag: eine neue Ausgabe des ORF-III-Formats „Wunder oder Plunder mit Wolfgang Böck (17. Jänner, 22.45 Uhr) sowie in ORF 2 „Kaisermühlen Blues: Die heilige Johanna“ und „Trautmann – Die Hanno Herz Story“ (Samstag, 21. Jänner, 13.30 Uhr und 0.05 Uhr).

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Quo vadis Wien – Die Kulturbaustellen der Stadt

Wichtige Besetzungen stehen demnächst in einigen Wiener Kulturinstitutionen an. Im Februar soll aufgrund des frühzeitigen Abgangs von Christophe Slagmuylder ein Nachfolger für die Intendanz der Wiener Festwochen gefunden werden. Das traditionsreiche Kulturfestival der Stadt, das von so prominenten Intendanten wie Ulrich Baumgartner, Ursula Pasterk, Klaus Bachler oder Luc Bondy erfolgreich geleitet wurde, steht mit der Neubesetzung vor großen Herausforderungen. Mit dem Abgang von Markus Hinterhäuser scheint das Verhängnis begonnen zu haben, konnte doch sein Nachfolger Tomas Zierhofer-Kin mit dem Richtungswechsel vom klassischen Operntheater und Musikfestival hin zur Performancekunst beim Publikum nicht punkten. 36 Bewerbungen sind nach dem Ende der Ausschreibungsfrist im Büro von Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler eingegangen, eine Findungskommission trifft nach den Hearings die Entscheidung.
Auch in der Kunsthalle Wien steht ein Führungswechsel an. Nach der umstrittenen Entscheidung, das amtierende Leitungsteam, das Zagreber Kollektiv „What, How & for Whom“ nicht zu verlängern, wird eine neue Direktion gesucht. Während Kulturkritiker/innen wie auch die Findungsjury von der künstlerischen Arbeit des feministischen Kuratorinnen-Teams von internationalem Rang nicht zu überzeugen waren, protestieren etwa Vertreter/innen der Akademie der bildenden Künste öffentlich gegen die Absetzung. Entschieden werden sollte die Neubesetzung bis Anfang März.
Welche kulturpolitischen, künstlerischen und gesellschaftspolitischen Visionen braucht die Stadt? Welche Strategie verfolgt Veronica Kaup-Hasler? Mit welchen Programmen soll das Publikum zurück in die Musentempel gelockt werden? Die Kulturstadträtin ist live zu Gast im Studio.

Mitten im Sündenpfuhl – Damien Chazelles „Babylon – Rausch der Ekstase“

Kühn und sexy, wild und bombastisch: Oscar-Preisträger Damien Chazelle liefert mit seinem neuen Historiendrama „Babylon – Im Rausch der Ekstase“ ein großes Kino-Epos über Hollywoods Glanzzeit der späten 1920er Jahre. In seinem mit Brad Pitt und Margot Robbie starbesetzten Werk erzählt er vom Aufstieg und Fall historischer und fiktiver Figuren, von überbordendem Ehrgeiz, der ausgelassenen Dekadenz und ausschweifender Verderbtheit. Nach seinem Oscar-gekröntem Erfolg mit „La La Land“ beleuchtet der US-amerikanisch-französische Regisseur in seinem neuen Film den Wandel vom Stummfilm zum Tonfilm und besticht durch opulente Sets, bombastische Szenen, furiose Kamerafahrten und elektrisierende wie verstörende Einblicke hinter die Kulissen des alten Hollywood – eine ungewöhnliche, komplexe Liebeserklärung an die Traumfabrik. „Babylon“ konnte bei den Golden Globes eine Trophäe für die beste Filmmusik ergattern, die wieder aus der Feder von „La La Land“-Komponist Justin Hurwitz stammt. Ob Damien Chazelle bei den diesjährigen Oscars ähnlich wie 2017 punkten kann, steht noch in den Hollywood-Sternen. Gute Chancen werden ihm eingeräumt, doch ein Abräumer dürfte die freizügige Satire nicht sein, hat doch die streng-konservative US-Filmzensur dem Streifen den R-Stempel aufgedrückt.

Eine höllische Party Marke Spymonkey – „Orpheus in der Unterwelt“ neu an der Volksoper

Sie changieren zwischen Marx Brothers und Monty Python, Peter Sellars und Mr. Bean – die britisch-schweizer-spanische Truppe Spymonkey hat mit ihrem „Physical Theatre“ weltweit Erfolg. 1997 haben Toby Park, Petra Massey und Aitor Basauri ihr eigenwilliges Komödien- und Körpertheater im englischen Brighton gegründet und schon mit ihrer ersten Produktion rund um ein Bestattungsinstitut einen Hit gelandet. Die britische Presse jubelte über die vielschichtige Dynamik der „Hohepriester der Torheit“. Seither versetzen sie zwischen London und Las Vegas, zwischen Amsterdam und Helsinki das Publikum mit ihren Shows in kichernde Krämpfe und tränenreiche Glückseligkeit. Jetzt nehmen sich Spymonkey den „Godfather der Operette“ vor, hat sie doch Volksoperndirektorin Lotte de Beer mit der Inszenierung von Jacques Offenbachs „Orpheus in der Unterwelt“ beauftragt. Es ist ihre erste Arbeit an einem Opernhaus und scheint perfekt zu ihrer komödiantischen Handschrift zu passen. „Als Antikenparodie und Mythentravestie präsentiert das Stück eine Welt, die jeder kennt, und stellt diese intelligent auf den Kopf. Genauso funktionieren auch unsere performative Sprache und unsere Form der Comedy!“ freut sich Toby Park auf die Produktion, in der das Ensemble der Volksoper Wien sein wahres Clown-Potenzial entfaltet.

„Orte der Kindheit – Wolfgang Böck“ (23.30 Uhr)

Im Rahmen der beliebten ORF-Reihe „Orte der Kindheit“ geht Peter Schneeberger mit interessanten Künstlerpersönlichkeiten auf Reisen – zurück an ihren Ursprung. Mit sehr persönlichen Geschichten, Bildern und Gesprächen stellt die jüngste Ausgabe Publikumsliebling Wolfgang Böck, der am 14. Jänner seinen 70. Geburtstag feiert, ins Rampenlicht.
Aufgewachsen ist der Schauspieler und Intendant der Schloss-Spiele Kobersdorf am Stadtrand von Linz. Es war eine behütete und durchaus schöne Kindheit, wie er selbst sagt, geprägt vom wirtschaftlichen Aufschwung der 1950er und 1960er Jahre. Der Vater Industriekaufmann bei der Voest, die Mutter zu Hause bei ihm und seiner jüngeren Schwester – ein liberales, wie auch durchaus verständnisvolles Elternhaus. Sonntags ging es zum Wandern oder Skifahren in die umliegenden Berge und Wälder, seine Freizeit verbrachte er beim Rudern auf der Donau oder er übte sich im „Wettlesen“ gegen die Mädchen im Hof.
Seine ersten schauspielerischen Erfahrungen sammelte Wolfgang Böck in der Knaben-Volksschule, wo er in einer Schulaufführung – ob seiner blonden Locken – eine Prinzessin mimte, doch sein eigentliches Interesse lag ganz wo anders: Am liebsten wäre er Rennfahrer geworden, denn schon früh entwickelte der aufgeweckte und teils eigensinnige Bub eine Faszination für Motoren und Motorräder – eine Leidenschaft, der er bis heute frönt. Und so besuchte er auch, nach einigen Schulwechseln, die HTL für Maschinenbau und machte Praktika bei der Voest. Doch Erfüllung fand er darin nicht.
Dass Wolfgang Böck schließlich die Schauspielerei für sich entdeckte, ist, wie er selbst behauptet, eine glückliche Fügung: Eine Aufführung von „Change“ von Wolfgang Bauer im Linzer Landestheater in den frühen 1970ern regte sein Interesse für die Schauspielerei. Die Eltern waren einverstanden und unterstützen sein Vorhaben. Und so führte ihn der Weg an die Grazer Schauspielschule, wo er die Aufnahmeprüfung mit einer Improvisation zum ihm sonst verpönten Thema Fußball mit Bravour bestand.

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