Rainer Wimmer, Bundesvorsitzender der Produktionsgewerkschaft (PRO-GE) kritisiert die gestrige Ankündigung der Bundesregierung, die geblockte Variante der Altersteilzeit schrittweise abzuschaffen, scharf: „Das ist der nächste Anschlag dieser Bundesregierung auf die ArbeitnehmerInnen. Besonders Arbeiterinnen und Arbeiter – beispielsweise in der Schichtarbeit – haben nicht die Möglichkeit, die kontinuierliche Variante der Altersteilzeit in Anspruch zu nehmen, weil dies die betrieblichen Abläufe nicht zulassen. Gerade jenen Menschen, die jahrelang körperlich hart gearbeitet haben, verwehrt die Bundesregierung damit einen gleitenden Übergang in die Pension. Das wird die Arbeitslosigkeit oder die Invalidität bei Älteren erhöhen, denn viele sind am Ende ihrer Kräfte und sehen sich außerstande, bis zum regulären Pensionsantrittsalter im Beruf zu bleiben.“
Dass Minister Kocher als einzige Begründung für die Abschaffung der geblockten Variante der Altersteilzeit angegeben habe, diese sei seines Erachtens nicht mehr zeitgemäß, lasse tief blicken. „Wirtschaftsminister Kocher sieht die Arbeitsagenden anscheinend nur als lästiges Anhängsel und ist als Arbeitsminister eine völlige Fehlbesetzung. Wenn die persönliche Einschätzung ‚nicht mehr zeitgemäß‘ der einzige Grund dafür ist, älteren ArbeitnehmerInnen das Leben schwer zu machen, dann ist das nur mehr zynisch“, so Wimmer.
Jedenfalls reihe sich das Aus der geblockten Altersteilzeit nahtlos in die Regierungsmaßnahmen zulasten der ArbeitnehmerInnen ein. Wimmer erinnert in diesem Zusammenhang an die Einführung des 12-Stunden-Tages, die Zerschlagung der Sozialversicherung, die Abschaffung der abschlagsfreien Pension nach 45 Arbeitsjahren, die Verzögerungen bei der Gleichstellung von ArbeiterInnen und Angestellten was die Kündigungsfristen betrifft oder die Senkung der Strafen bei Lohn- und Sozialdumping.
„Seit die ÖVP den Kanzler stellt, erkennt man genau, dass die Wunschlisten von Wirtschaftskammer und Industriellenvereinigung Punkt für Punkt abgearbeitet werden. Bedauerlich ist, dass die Grünen dieses Spiel weiter mitmachen und keinen Widerspruch leisten“, betont der Gewerkschaftsvorsitzende abschließend.
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