Natur trifft Augmented Reality: Mit der Gräfin von Lamberg auf Zeitreise im Nationalpark Kalkalpen

Wer ist diese extravagant gekleidete Dame, die Besucherinnen und Besucher durchs historische Forsthaus führt und so aussieht wie die ehemalige Hausherrin Anna von Lamberg, die aber bereits vor 100 Jahren lebte? Virtuelle Inhalte direkt in der realen Umgebung des Forsthauses Bodinggraben erleben – diese Möglichkeit bietet die neue Spezialführung der Österreichischen Bundesforsten (ÖBf) im Nationalparkbetrieb Kalkalpen. Durch Mixed-Reality und HoloLens2-Brillen werden Hologramme – wie jenes von Gräfin Anna von Lamberg – täuschend echt direkt ins Sichtfeld der Besucher*innen projiziert. Was nach Science-Fiction klingt, wird hier für alle zugänglich. „Das Forsthaus Bodinggraben ist der größte kulturhistorische Schatz im Nationalpark Kalkalpen und diente einst den Grafen Lamberg als Jagdhaus. Mit diesem neuen Naturvermittlungsangebot wollen wir auch junge und junggebliebene Besucher*innen mit innovativer Umweltpädagogik und modernster Technologie begeistern und laden ein, in die Geschichte des Hauses und der Umgebung einzutauchen“, so Georg Schöppl, Vorstandssprecher der Bundesforste, die das auch für Führungen geöffnete Kulturjuwel in den vergangenen Jahren umfassend restaurierten. Das neue Angebot wurde am 11. Jänner 2023 im Forsthaus Bodinggraben präsentiert und ist ab sofort unter www.bundesforste.at/kalkalpen buchbar.

Hightech-Erlebnis durch erweiterte Realität

Im Unterschied zu VR-Brillen, die den Benutzer von der Außenwelt abschirmen, vermischen Mixed-Reality-Brillen wie die HoloLens2 virtuelle Elemente mit der analogen Welt, bringen Objekte, Grafiken oder Texte über holografische Linsen in das Blickfeld, genau an jene Stellen, wo sie gebraucht werden. Dafür sorgen ultra-feine Sensoren. Sie scannen Umgebung, Wände, Boden und Gegenstände, erfassen die eigenen Hände und ermöglichen damit das Berühren der virtuellen Welt. Bislang kamen sie beispielsweise in der Medizin, der Innenarchitektur oder der Fertigungsindustrie zum Einsatz.

In diesem Projekt testeten die Bundesforste nun erstmals Augmented Reality im Bereich der Naturvermittlung und legen damit den Grundstein für potenzielle Weiterentwicklungen im Wald der Zukunft. Im Nationalpark Kalkalpen ist es damit möglich, virtuell in das späte 19. Jahrhundert im Bodinggraben einzutauchen. Eine Zeit, in der die Natur noch wilder und manche heute seltenen Tiere noch sehr viel häufiger zu sehen waren. „Das Hologramm von Gräfin ‚Anna von Lamberg‘ führt die Besucher*innen durch das ehemalige Jagd- und Ferienhaus Bodinggraben und macht die einstigen Fürsten der Wildnis hautnah für alle erlebbar. Vergangenes wird zum Leben erweckt und scheinbar Unsichtbares in der realen Welt sichtbar“, erklärt Projektleiterin Karin Oberaigner. Das Projekt wurde gemeinsam mit der FH St. Pölten realisiert und von der Innovativen Öffentlichen Beschaffung (IÖB) aus Mitteln des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) sowie von der Austria Wirtschaftsservice GmbH (aws) gefördert.

Virtuelle Zeitreise online buchen

Das Augmented Reality Erlebnis der Bundesforste kann ab sofort online unter www.bundesforste.at/kalkalpen bzw. www.kalkalpen.at gebucht werden. In der ca. 1,5-stündigen Führung, die exklusiv für jeweils zwei Personen angeboten wird, kann man an Freitags- bzw. Samstagsterminen vor Ort im Forsthaus Bodinggraben (ca. 20 Kilometer vom Gemeindezentrum Molln inmitten des Nationalparks) zu einer virtuellen Zeitreise aufbrechen (Erwachsene € 25,- Schüler*innen ab 8 Jahren € 17,-). Wie für alle Ranger Touren im Nationalpark Kalkalpen gibt es auch für diese Führung die Möglichkeit, sie unabhängig von den angebotenen Terminen individuell auf Anfrage zu buchen.

25 Jahre Erlebnis Nationalpark Kalkalpen

1997 wurde der Nationalpark Kalkalpen in Oberösterreich gegründet. 2022 feierte er sein 25-jähriges Bestehen. Das Gebiet erstreckt sich über eine Naturfläche von rund 21.000 ha vom Reichraminger Hintergebirge bis zum Sensengebirge. Er bildet das zweitgrößte Schutzgebiet dieser Art in Österreich, mit 10 Millionen Bäumen in 30 verschiedenen Waldgesellschaften. 89 % der Fläche sind mit Wald bedeckt, der Rest sind Almen, Wiesen und Fels. Der Nationalpark zählt zum europaweiten NATURA2000 Schutzgebietsnetz, ist Ramsargebiet und 5.200 Hektar der Fläche sind Teil des UNESCO Weltnaturerbes zum Schutze alter Buchenwälder. Die Österreichischen Bundesforste stellen knapp 90 % der Nationalparkfläche zur Verfügung und zeichnen über einen eigenen Betrieb gemeinsam mit der Nationalpark-Gesellschaft für das Management des Schutzgebietes verantwortlich. Zwei Besucherzentren und ein umfassendes Naturführungsprogramm sind jährlich Anziehungspunkt für tausende Naturbegeisterte aus dem In- und Ausland.

Pressefotos unter www.bundesforste.at.

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