Bundesjugendvertretung zur Regierungsklausur: Kindergrundsicherung für Armutsbekämpfung notwendig

Anlässlich der bevorstehenden Regierungsklausur fordert die Bundesjugendvertretung (BJV), dass im neuen Jahr eine langfristig wirksame Maßnahme gegen die steigende Kinderarmut umgesetzt wird. „Fast ein Viertel aller Armuts- und Ausgrenzungsgefährdeten in Österreich sind Kinder und die Teuerungswelle verschärft diese Situation weiter. Die bisher beschlossenen Hilfen entlasten zwar vorerst, es braucht aber deutlich mehr. Wir plädieren für eine Kindergrundsicherung, um Kinderarmut präventiv und nachhaltig zu bekämpfen“, betont BJV-Vorsitzende Fiona Herzog und weist darauf hin, dass das Vorgehen gegen Kinderarmut auch im Regierungsprogramm hervorgehoben wird.

Armut im Kindesalter bedeutet nicht nur eine aktuelle Einschränkung, sondern wirkt sich lebenslang auf Gesundheit, Bildungschancen und soziale Teilhabe aus, warnt BJV-Vorsitzender Sabir Ansari: „Bildung ist ein essentieller Faktor, um die Armutsspirale zu durchbrechen. Jedoch haben die negativen Auswirkungen der Pandemie und der Teuerung die Bildungschancen vor allem für armutsbetroffene Kinder noch einmal verschlechtert.“

Starkes Klimaschutzgesetz statt Schadensbegrenzung

Neben der Teuerungswelle bereitet auch die Klimakrise Kindern und Jugendlichen nach wie vor große Sorgen. Anstatt Maßnahmen zur Schadensbegrenzung erwartet sich die BJV 2023 einen Beschluss über ein starkes Klimaschutzgesetz, der schon längst überfällig ist. „Die Regierung schafft es seit fast zwei Jahren nicht, ein gültiges Klimaschutzgesetz auf den Tisch zu legen. Obwohl eine Neuauflage uns Jugendlichen zeigen würde, dass unsere Zukunftsängste ernstgenommen werden. Wenn über Energieversorgung gesprochen wird, dann muss klar sein, dass nachhaltige Lösungen die einzige Option sind“, sagt BJV-Vorsitzende Sabrina Prochaska.

Facharzt-Offensive im Bereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie vorantreiben

Damit junge Menschen mit ihren Ängsten und Problemen nicht allein gelassen werden, macht sich die BJV weiterhin für den Ausbau von kassenfinanzierten Therapieplätzen sowie für eine Facharzt-Offensive im Bereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie stark. „Die mangelhafte Versorgung im Bereich der psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen ist ein massives Problem, das durch die Krisen mehr als deutlich wurde. Wenn junge Menschen jetzt nicht unterstützt werden, ist die Gefahr groß, dass ihre psychischen Probleme chronisch werden. Ein langfristiger Ausbau der psychischen Hilfe ist das Gebot der Stunde. Die gesundheitsbezogenen Maßnahmen, die im Regierungsprogramm stehen, müssen auch umgesetzt werden. Wir haben lange genug gewartet“, betont BJV-Vorsitzender Julian Christian abschließend.

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