Wien (OTS/BMAW) – Österreich verfügt über ein im internationalen Vergleich sehr gut ausgeprägtes System der dualen Ausbildung – also der parallelen Ausbildung in Betrieben und Berufsschulen. Die Lehrmodule, die im Rahmen der dualen Ausbildung absolviert werden können, sind sehr weitreichend und werden laufend entlang aktueller Erfordernisse am Arbeitsmarkt und in den Unternehmen aktualisiert. Aktuelle Zahlen von Ende Dezember 2022 zeigen, dass dieses Lehrangebot auch angenommen wird: Aktuell befinden sich 108.218 Personen in einer Lehrausbildung. 101.939 Personen davon werden in Unternehmen ausgebildet, 6.279 Personen absolvieren derzeit eine überbetriebliche Lehrausbildung (ÜBA) im Auftrag des AMS.
Zum Stichtag 31.12.2022 haben 31.995 Personen eine Lehre in einem Unternehmen begonnen (ÜBA: 3.150 Personen). „Das ist ein eindeutiges Plus im Vergleich zum Vorjahr von 8,2 Prozent. Im Gesamtjahr 2021 betrug die Zahl der Lehranfängerinnen und Lehranfänger 29.570“, erklärt Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher. „Es freut mich, dass wir anhand dieser Entwicklung sehen, dass wieder mehr junge Leute die Chancen nutzen, die eine Lehre mit sich bringt.“
Dass die Bedeutung der Lehrausbildung zunimmt, machen auch weitere Jahresvergleiche ersichtlich: 2020 lag die Zahl der Lehranfängerinnen und Lehranfänger in Unternehmen im Gesamtjahr Corona-bedingt bei 28.250 Personen, zum Jahresende des Vorkrisenjahres 2019 haben 30.785 Personen eine Lehre begonnen.
Im Branchenvergleich verzeichnen die Branchen Bank & Versicherung (30,8 Prozent), Information & Consulting (28,5 Prozent), Tourismus & Freizeitwirtschaft (27,4 Prozent) sowie Industrie (17,1 Prozent) im Jahresvergleich die größten Zuwächse an Lehranfängerinnen und Lehranfängern. „Dieser Zuwachs ist vor allem vor dem Hintergrund des hohen Bedarfs an Arbeits- und Fachkräften, der in nahezu allen Branchen gegeben ist, von Relevanz. Je mehr Personen wir jetzt im Rahmen einer Lehre ausbilden, umso mehr qualifiziertes Personal steht später dem Arbeitsmarkt und den Betrieben zur Verfügung“, so Kocher weiter.
Der aktuell hohe und branchenübergreifende Personalmangel begründet zudem ein deutliches Plus beim Lehrstellenangebot in allen Bundesländern. Im Vorjahresvergleich kann der größte Zuwachs beim Lehrstellenangebot in Wien verzeichnet werden (+ 44,3 Prozent), gefolgt von Niederösterreich (32,0 Prozent). In fast allen Bundesländern findet sich ein Lehrstellenüberhang, lediglich in Wien gibt es eine Lehrstellenlücke. Dadurch ergibt sich Ende Dezember 2022 österreichweit ein Überhang von 1.044 sofort verfügbaren Lehrstellen mehr als Lehrstellensuchende.
„Ziel muss es in diesem Jahr sein, die Lehrausbildung weiter zu attraktivieren, um noch mehr Menschen von den Vorzügen einer Lehre zu überzeugen. Als Bundesregierung setzen wir mit unseren Maßnahmen alles daran, die Rahmenbedingungen für die Lehrlingsausbildung in Österreich weiterhin bestmöglich auszugestalten und somit Österreichs Vorreiterrolle in diesem Bereich auszubauen. So haben wir unter anderem die betriebliche Lehrstellenförderung um über 40 Millionen Euro aufgestockt. Damit sind wir für 2023 sehr gut gerüstet“, betont Kocher abschließend.
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