AK würdigt Käthe Leichter-Preisträgerinnen

Wien (OTS) – Bei der gestrigen Verleihung des Österreichischen Staatspreises für Frauen erhielt Irmgard Schmidleithner, ehemalige ÖGB-Vizepräsidentin und ÖGB-Frauenvorsitzende, den Käthe Leichter-Lebenswerkpreis. Universitätsprofessorin Li Gerhaltinger wurde von der AK mit dem Käthe Leichter-Preis geehrt. „Ich gratuliere den beiden Preisträgerinnen herzlich zu ihrer Auszeichnung. Sie haben beide wesentlich dazu beigetragen, dass Frauen verstärkt sichtbar werden und ihre Probleme und Anliegen in den Fokus rücken“, so AK Präsidentin Renate Anderl.

Irmgard Schmidleithner kann einen eindrucksvollen beruflichen Weg vorweisen. Ihre Ausbildung, die sie sich nebenberuflich selbst finanzierte, absolvierte sie im zweiten Bildungsweg. Sie war als Reinigungskraft und Lohnverrechnerin tätig und engagierte sich als Betriebsrätin. Ihr Einsatz und Wille brachte sie in die Top-Positionen als ÖGB-Frauenvorsitzende und ÖGB-Vizepräsidentin. An vielen Verbesserungen für Frauen hat sie maßgeblich mitgewirkt: dazu zählt die sozialrechtliche Absicherung von geringfügig Beschäftigten. Gemeinsam mit Johanna Dohnal hat sie das Gleichbehandlungspaket als Ausgleich für die Anhebung des Frauenpensionsalters umgesetzt. Zentrale Inhalte ihres Wirkens waren die Bekämpfung der Armut, eine gerechtere Verteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit, internationale Solidarität und die Bekämpfung von Fremdenfeindlichkeit.

Ihre Einstellung lässt sich wohl in diesem Zitat von ihr am besten darstellen: „Wenn es um Frauenanliegen geht, ist die Zeit nie günstig. Außer in Sonntagsreden der Politiker. Aber solange wir schrottige Draken und Lenkwaffen kaufen können, kann mir niemand erklären, dass für Frauenpolitik kein Geld da ist.“

Li Gerhaltinger studierte Geschichte an der Universität Wien und ist seit 2000 wissenschaftliche Betreuerin der Sammlung Frauennachlässe an der Historisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien. Gerhaltinger ist eine exzellente Wissenschafterin, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, unterschiedlichste frauenspezifische Lebensläufe sichtbar und nachvollziehbar zu machen. Auch verknüpft sie theoretische, wissenschaftliche Arbeit und emanzipatorisch gleichstellungspolitische Praxis. Das macht sie in mehrfacher Hinsicht zu einer würdigen Käthe Leichter Preisträgerin.

Weiters bedauert AK Präsidentin Anderl erneut, dass der Name Käthe Leichter bei der Vergabe des Staatspreises verschwunden ist. Sie fordert Frauenministerin Susanne Raab auf, den Käthe Leichter Staatspreis wieder einzuführen.

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