Österreich spart im November 4% Strom

Im November (KW 44 – KW 47) wurden in Österreich 4.898 GWh (Gigawattstunden) Strom verbraucht. Im Vergleich zum Vormonat (4.435 GWh) stieg der Stromverbrauch um rund zehn Prozent an. Laut Gerhard Christiner, technischer Vorstand der APG, eine typische Entwicklung: „Die Temperaturen sinken und der Stromverbrauch steigt. Dies ist eine Tendenz, die wir jedes Jahr im Winter mitverfolgen können. Trotzdem ist es besonders erfreulich, dass Österreich nach schon rund fünf Prozent im Oktober, auch im November im Vergleich zum Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre rund vier Prozent weniger Strom verbraucht hat. Um gut durch den Winter zu kommen, muss Stromsparen jedoch weiterhin das Gebot der Stunde bleiben. Jede Kilowattstunde, die nicht verbraucht wird, hilft, einer möglichen Strommangellage wirksam vorzubeugen.“
Tipps zum Stromsparen finden Sie unter apg.at/stromspartipps oder auf der Seite des Klimaministeriums mission11.at 

Eingriffe in das Stromnetz im November an 25 Tagen notwendig

Mit dem steigenden Stromverbrauch zeigen sich auch die fehlenden Netzkapazitäten wieder deutlicher.  Mit dem Zuwachs und der vermehrten Integration von erneuerbaren Energiequellen sowie der zunehmenden Elektrifizierung von Wirtschaft, Industrie und Gesellschaft steigen die Anforderungen an das Stromnetz stetig. Die bestehende Netzinfrastruktur verfügt für diese Herausforderungen nicht über die dafür notwendigen Kapazitäten. Bereits jetzt müssen regelmäßig Redispatch-Maßnahmen ergriffen werden, damit Engpässe im Stromnetz vermieden werden und die sichere Stromversorgung des Landes gewährleistet wird. Dabei wird hohen Leitungsbelastungen durch gezielte Eingriffe in den Einsatz von thermischen und hydraulischen Kraftwerken entgegengesteuert.

„Alleine im November waren derartige Eingriffe an 25 Tagen notwendig. Das verursacht Kosten, die letztendlich der Stromkunde bezahlen muss. Zu Monatsende lagen die durch Redispatch-Maßnahmen ausgelösten Kosten des Jahres für den österreichischen Stromkunden bei rund 84 Millionen Euro. Ein leistungsstarkes Stromnetz mit ausreichenden Kapazitäten würde den Redispatch-Bedarf erheblich verringern und die Kosten reduzieren. Der unmittelbare Ausbau der Netzinfrastruktur hat daher oberste Priorität“, betont Thomas Karall, kaufmännischer Vorstand der APG.

Die aktuellen Entwicklungen der Strom- und Energiepreise sowie die geopolitischen Entwicklungen in der Ukraine zeigen, wie wichtig eine rasche und sichere Transformation zu einem nachhaltigen Energiesystem ist. Dazu braucht es eine umgehende Gesamtsystemplanung, entsprechende Kapazitäten in den Bereichen Netze, Speicher, Produktion und eine umfassende Digitalisierung zur Nutzung der Flexibilitäten aller Akteure des Systems. Dies alles muss umgehend erfolgen. Die Beschleunigung und Vereinfachung von Genehmigungsverfahren sind dabei ein zentraler Hebel. Mit ihrem Investitionsprogramm in der Höhe rund 3,5 Milliarden Euro für den Ausbau der Strominfrastruktur sorgt die APG dafür, dass das Übertragungsnetz Österreichs für das Gelingen der Energiewende sowie einer nachhaltigen Versorgungssicherheit für alle Österreicherinnen und Österreicher fit gemacht wird.

Erneuerbare Energien Anteil an Stromdeckung 53 Prozent

Die Stromerzeugung durch erneuerbare Energien konnte im November nur rund 53 Prozent des heimischen Stromverbrauchs bilanziell decken. Vor allem die Produktion aus Wasserkraft ist stark zurückgegangen. Im Vergleich zum Vormonat gab es hier einen Rückgang von rund 28 Prozent. 

Die geringe Deckung des Stromverbrauchs durch Erneuerbare bedeutete für Österreich auch im November eine starke Abhängigkeit von Stromimporten aus dem Ausland. Es mussten vertraglich rund 1.367 GWh Strom importiert werden. 

Energieaustausch innerhalb Österreichs                                         

Das überregionale Stromnetz der APG ist unerlässlich für die sichere Stromversorgung Österreichs. Über das jeweilige Verteilernetz können die Bundesländer überschüssig produzierten Strom in das APG Netz einspeisen und somit österreichweit nutzbar machen. Hat ein Bundesland zu wenig Strom, kann es den erforderlichen Strom aus dem Netz der APG beziehen. 

Die Bundesländer mit der größten Einspeisung in das APG Netz waren im November Tirol (127 GWh) und Vorarlberg (121 GWh), während zum Beispiel das „Industrieland“ Steiermark (327 GWh) und Kärnten (273 GWh) im November den meisten Strom aus dem Netz entnommen haben.

APG verfolgt laufend die Entwicklung der heimischen E-Wirtschaft und veröffentlicht unter www.apg.at/infografiken regelmäßig Grafiken zu den Themen: Energieaustausch, Stromverbrauch Österreich, Stromerzeugung Erneuerbare, Import/Export, Strompreis u.v.a.m.

Über Austrian Power Grid (APG)

Austrian Power Grid (APG) ist Österreichs unabhängiger Stromnetzbetreiber, der das überregionale Stromtransportnetz steuert und verantwortet. Die Infrastruktur der APG sichert die Stromversorgung Österreichs und ist somit die Lebensader Österreichs, der Bevölkerung und seiner Unternehmen. Das APG-Netz erstreckt sich auf einer Trassenlänge von etwa 3.400 km, welches das Unternehmen mit einem Team von rund 700 Spezialistinnen und Spezialisten betreibt, instand hält und laufend den steigenden Anforderungen seitens Wirtschaft und Gesellschaft anpasst. Die Kapazitäten des Stromnetzes der APG und die Anwendung von State-of-the-Art-Technologien sind die Voraussetzung für eine nachhaltige sichere Stromversorgung Österreichs, die Erreichung der Klima- und Energieziele sowie für die zunehmende Elektrifizierung von Gesellschaft, Wirtschaft und Industrie. Mit unseren digitalen Plattformen machen wir deren Flexibilitäten für das Strommanagement nutzbar. Mitarbeiter:Innen entwickeln die geeigneten Marktprodukte, beherrschen die Physik und garantieren die sichere und effiziente Stromversorgung für Österreich. Mit einem Investitionsvolumen in Höhe von rund 370 Millionen Euro für den Aus- und Umbau der Netzinfrastruktur 2022 gibt APG der heimischen Wirtschaft einen kräftigen Impuls. Insgesamt wird APG bis 2032 rund 3,5 Milliarden Euro in den Netzaus- und Umbau investieren. Das sind rund 19 Prozent der insgesamt 18 Milliarden Euro, die die E-Wirtschaft in den kommenden zehn Jahren in die Netzinfrastruktur investieren wird. Beim Sustainable Brand Rating 2022 wird APG bereits zum dritten Mal in Folge in der Kategorie Versorgungs-Infrastruktur auf Platz eins gewählt. 

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