Seit 1991 wird der Käthe-Leichter-Staatspreis für hervorragende Leistungen auf dem Gebiet der Frauen- und Geschlechterforschung in unterschiedlichen Wissenschaftsdisziplinen verliehen. Erstmals wird dieser Preis 2022 nicht mehr als eigener Staatspreis vergeben.
„Es ist großartig, dass die Leistungen von Frauen mit dem Staatspreis vor den Vorhang geholt und als Vorbilder im Kampf für Gleichstellung ausgezeichnet wurden. Warum nun das Vermächtnis von Käthe Leichter abgewertet wurde, ist nicht nachvollziehbar,“ kritisiert Klaudia Frieben, Vorsitzende des Österreichischen Frauenrings.
Käthe Leichter war eine Pionierin der Frauenforschung und der Sozialwissenschaft, sie hat die Frauenbewegung in der 1. Republik und vor allem die Situation der arbeitenden Frauen als Gründerin der Frauenabteilung in der Arbeiterkammer Wien entscheidend mitgeprägt.
„Frauen sind in der Geschichtsschreibung genauso wie im öffentlichen Raum viel zu wenig sichtbar, das Frauenministerium darf nicht dazu beitragen, große Frauen unsichtbar zu machen“, so Frieben, „das Vermächtnis von Käthe Leichter muss als eigener Staatspreis erhalten bleiben“.
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