Die OCG verleiht zur Förderung von hervorragenden Leistungen auf dem Gebiet der Informatik und Wirtschaftsinformatik jährlich den OCG Förderpreis-FH. Heuer wurden zwei Masterarbeiten junger Wissenschaftler von der FH Kufstein und der FH Oberösterreich Campus Hagenberg ausgezeichnet.
„Die ideale Masterarbeit im Sinne der Jury des OCG Förderpreis-FH spiegelt die Ansprüche und Ziele von Fachhochschulstudien wider: Sie sollte eine Fragestellung von wissenschaftlicher Relevanz mit möglichst unmittelbarer oder absehbarer Anwendbarkeit adressieren”
, erklärt Jury-Vorsitzender FH-Prof. Johannes Lüthi.
„Die beiden 2022 ausgezeichneten Masterarbeiten 'Blockchain to off-chain intercommunication: The oracle problem' von Benedikt Berger sowie 'MiniJava-Compiler für WebAssembly auf Basis von ANTLR und Kotlin' von Stefan Schöberl, sind Paradebeispiele für den oben genannten Anspruch. Ausgewählt aus 19 eingereichten, allesamt hervorragenden, Arbeiten, sieht die Jury hier die Symbiose aus Theorie und Praxis als besonders gelungen an“
, so Lüthi.
„Wir sind stolz, dass es so viele Einreichungen aus unterschiedlichen Fachhochschulen zu unserem Preis gegeben hat. Ich gratuliere den beiden Gewinnern, die beide ein sehr aktuelles Thema in ihrer Arbeit aufgegriffen haben. Die OCG lebt von ihren Mitgliedern und solchen jungen exzellenten Nachwuchskräften“
, freut sich OCG-Generalsekretär Ronald Bieber.
Blockchain und Sicherheit
Um das Web sicher, effizient und zum Wohle der Gesellschaft einzusetzen, brauchen wir Web-Ingenieure. Die FH Kufstein bildet diese Spezialist*innen im Masterstudiengang Web Communication & Information Systems aus: Benedikt Berger ist so ein Web-Ingenieur. Seine Masterarbeit Blockchain to off-chain intercommunication: The oracle problem wurde nun mit dem OCG Förderpreis-FH ausgezeichnet. „Ich freue mich über die Auszeichnung meiner Masterarbeit, mit dem Ziel mehr Sicherheit bei der Verbindung von Blockchain mit dem traditionellen etabliertem Web2 zu schaffen, weil dies die Relevanz der Blockchain-Technologie untermauert“
, betont Berger.
Benedikt Berger ist überzeugt, dass die dritte Entwicklungsstufe des Internets (Web3 – besitzen, daher die Möglichkeit virtuellen Besitz zu erwerben) zu Veränderungen führen wird, die für die Menschheit von ähnlicher Bedeutung sein werden, wie die ersten zwei Stufen: Web1 (lesen, d. h. auf statischen Webseiten surfen, ohne zu interagieren) und Web2 (schreiben, d. h. Nutzer*innen erstellen, bearbeiten und verteilen Inhalte selbst).
Performance im Web verbessern mit WebAssembly
Softwareentwickler Stefan Schöberl hat sich in seiner Masterarbeit MiniJava-Compiler für WebAssembly auf Basis von ANTLR und Kotlin an der FH OÖ/Hagenberg dem Thema Performance im Web gewidmet. In seiner ausgezeichneten Arbeit (Betreuer Heinz Dobler) zeigt er eine Möglichkeit auf, wie neue Programmiersprachen auf Basis von WebAssembly in das Web gebracht werden können.
Anwendungen werden immer umfangreicher, verlangen mehr Ressourcen und führen dadurch zu Problemen für die Nutzer*innen. WebAssembly ist ein Lösungsweg dazu, den das World Wide Web Consortium (W3C) vorantreibt. Webentwickler verwenden WebAssembly, wenn JavaScript an seine Grenzen kommt. „WebAssembly hat großes Potenzial und bleibt in den nächsten Jahren eine spannende Entwicklung, die es zu beobachten gilt“
, ist Schöberl überzeugt. Um dieses Potenzial Webentwickler*innen leichter zugänglich zu machen, befasst er sich mit der Entwicklung eines Compilers für MiniJava, einer Teilmenge von Java. MiniJava kann in eigenen Projekten für Browser-Anwendungen eingesetzt werden und die Integration in bestehende Systeme ist ebenfalls möglich.
„Compiler und formale Sprachen gehören schon lange zu meinen Lieblingsthemen der Informatik und ich habe es besonders genossen, mich in meiner Masterarbeit darin weiter vertiefen zu können. Daher freue ich mich nun umso mehr, dafür den OCG Förderpreis-FH erhalten zu haben. Der Preis ist für mich das Highlight meiner bisherigen akademischen sowie beruflichen Laufbahn und unterstreicht die ausgezeichnete Ausbildung, die ich auf der FH genießen durfte“
, erklärte Stefan Schöberl als Reaktion auf die Auszeichnung.
Wissenschaftliche Wettbewerbe der OCG
Die Österreichische Computer Gesellschaft (OCG) verleiht seit über 30 Jahren wissenschaftliche Auszeichnungen an talentierte Studierende. Neben den OCG Förderpreisen (seit 1988 für Abschlussarbeiten an Universitäten bzw. seit 2008 für jene an Fachhochschulen) wird von der OCG seit 1985 der Heinz Zemanek Preis für herausragende Informatik-Dissertationen und seit 2001 der Roland Wagner Award on Computers Helping People with Special Needs vergeben. Alle bisherigen Preisträgerinnen und Preisträger wissenschaftlicher OCG Wettbewerbe finden Sie online http://www.ocg.at/hall-fame.
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