„Militär des Jahres 2022“: Bundesheer würdigt herausragende Leistungen

Fünf Militärexperten, die für Medien den Ukraine-Krieg analysieren und sogar Christian Wehrschütz beeindrucken, ein Gefreiter, der Sicherheitslücken in Software entdeckt und IT-Abwehrtools entwickelt, eine Soldatin, die in zahlreichen Missionen hervorragend ihre Frau steht, eine Jägerkompanie, die seit Jahren Einsätze im In- und Ausland erfüllt und ein Zivilbediensteter, der seine Fachexpertise weltweit einbringt – das sind die diesjährigen Gewinner des „Militär des Jahres 2022“. 

"Unsere Bediensteten erbringen jedes Jahr – im In- und Ausland – herausragende Leistungen und viele von ihnen würden diesen Award verdienen, doch es ist wie im Sport, es kann in jeder Kategorie nur einen Sieger geben. Ich möchte mich bei allen Nominierten und Siegern für ihren Einsatz und ihr hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein bedanken. Sie haben alle Großartiges im Bundesheer und für Österreichs Bevölkerung geleistet", gratuliert Verteidigungsministerin Klaudia Tanner.

„Militär des Jahres“ würdigt herausragende Leistungen

Jährlich würdigt das Österreichische Bundesheer Soldatinnen und Soldaten, zivile Bedienstete sowie Dienststellen des Heeres für besondere Leistungen anhand unterschiedlicher Beurteilungskriterien wie Professionalität, Leistungswillen, Zivilcourage oder Ideenreichtum. Aus zahlreichen Nominierten ging in den Kategorien „Rekrut des Jahres“, „Soldat/Soldatin des Jahres“, „Einheit des Jahres“ und Zivilbediensteter des Jahres“ jeweils ein Sieger hervor. Darüber hinaus vergab das Bundesheer fünf „Special Awards“. Die Online-Präsentation der Gewinner startete mit 28. November 2022. Die Sieger sind hier zu sehen: https://youtu.be/uqMoFvv3-P4 (hochauflösend unter Download https://we.tl/t-LN78RiD8Kh)

„Special Awards“

Fünf „Special-Awards 2022“ gingen an fünf Militärexperten des Bundesheeres, die seit 24. Februar 2022 mit ihren fundierten Analysen, sachkundigen Hintergrundinformationen und der präzisen Beurteilung der Lage im Ukraine-Kriegsgebiet fast täglich im nationalen und im internationalen Medieneinsatz stehen: Generalmajor Günter Bruno Hofbauer, Brigadier Philipp Eder, Oberst Bernhard Gruber, Oberst Markus Reisner und Oberst Berthold Sandtner. ORF-Korrespondent Christian Wehrschütz, selbst Milizoffizier beim Bundesheer sagt: „Sie haben das Bild des Bundesheeres bei Journalisten – und noch viel wichtiger – in der österreichischen Bevölkerung massiv verbessert und massiv gehoben. Es ist wichtig, ein solches Bundesheer und dessen ausgebildete Offiziere zu haben. Ihre Aufgabe ist nicht nur die Information der Öffentlichkeit über das Kriegsgeschehen in der Ukraine, sondern auch die Beratung der politischen Führung. Ich freue mich und wünsche meinen Kameraden alles Gute.“

„Rekrut des Jahres“

„Rekrut des Jahres 2022“ ist Gefreiter Georg Felber. Er hat als sogenannter „Cyber-Grundwehrdiener“ im Militärischen Cyberzentrum im Referat „Codeanalyse und technische Forensik“ in Wien gedient. Felber zeigte seine Expertise bei der Analyse komplexer Malware-Probleme aus aktuellen Angriffen auf die Systeme des Österreichischen Bundesheeres. Ihm gelang es auch, eine bedeutende Schwachstelle in einem auf künstlicher Intelligenz basierenden Analysesystem aufzuzeigen und bei der „Austrian Cyber Security Challenge“ gegen Mitkonkurrenten in seiner Klasse zu siegen. Gefreiter Felber hat wesentlich zur Erhöhung der IKT-Sicherheit im Österreichischen Bundesheer beigetragen und durch seine internationalen Erfolge in seinem Fachbereich für ein äußerst positives Image des Bundesheeres gesorgt.

„Soldat/Soldatin des Jahres“

In der Kategorie „Soldat/Soldatin des Jahres“ gewann Frau Stabswachtmeister Eva Ferris von der Militärpolizei in Wien. Sie begann erst im Alter von 30 Jahren die Karriereleiter beim Bundesheer hochzuklettern. Ferris absolvierte 2013 ihre Grundausbildung. Nach ihrer Ausbildung zur Militärpolizistin stand sie in der Flüchtlingskrise an der österreichisch-ungarischen Grenze, war mehrmals in der Kosovo- und Bosnien-Mission – auch auf höchster internationaler Führungsebene –  im Einsatz, leitete den Militärpolizeieinsatz bei einer Gefechtsübung und war wichtiger Teil im Militärpolizei-Bataillon beim Großevent AIRPOWER22. Eva Ferris hat bewiesen, dass man auch als Spätberufene mit Leistungswillen und Durchsetzungsvermögen alle Karrieremöglichkeiten beim Österreichischen Bundesheer sehr erfolgreich erreichen kann.

„Einheit des Jahres“

Der Award für die „Einheit des Jahres 2022“ ging an die 2. Jägerkompanie, bestehend aus Berufssoldaten, des Jägerbataillon 18 in St. Michael in der Obersteiermark. Die Soldatinnen und Soldaten der 2. Jägerkompanie waren 2018 im Assistenzeinsatz in Tirol eingesetzt und wurden unmittelbar danach zwei Mal in den Kosovo entsandt. Danach überwachten sie die österreichisch-ungarischen Grenze. Die 2. Jägerkompanie muss als Berufssoldatenkompanie, eine Kaderpräsenzeinheit, für Einsätze im In- aber vor allem im Ausland innerhalb von fünf bis 30 Tagen bereitstehen. Folglich sind der Erhalt und der Nachweis der Einsatzbereitschaft besonders wichtig. Der Herbst 2021 konnte von der Kompanie für Übungen und den Erhalt dieser Einsatzbereitschaft genutzt werden. Bereits zum Jahreswechsel 2021/2022 folgte für drei Monate ein Assistenzeinsatz zur Bewachung von Botschaften und anderer sensibler Einrichtungen in Wien. Kurz vor Einsatzende bekam die Kompanie den Auftrag, sich mit einer dreitägigen Abmarschbereitschaft für eine Entsendung als „Intermediate Reserve“ für einen eventuellen Einsatz in Bosnien und Herzegowina für vier Monate bereitzuhalten. Letztendlich wurde die Kompanie im September 2022 dorthin in einen sechsmonatigen Auslandseinsatz entsendet. Die Soldatinnen und Soldaten der 2. Jägerkompanie meisterten alle Aufgaben mit hoher Professionalität und großer Flexibilität. Sie haben in den vergangenen Jahren nicht nur die hohen Anforderungen erfüllt, sondern auch in schwierigen Situationen außerordentlichen Teamgeist bewiesen.

„Zivilbediensteter des Jahres“

Heuer siegte in der Kategorie „Zivilbediensteter des Jahres“ Günter Povoden, herausragender Wissenschaftler. Er ist Referatsleiter „Chemie“ im ABC-Abwehrzentrum in Korneuburg. Oberrat Diplom-Ingenieur Povoden hat nach seinem Studium sein Fachwissen derart erweitert, dass er Vortragender zum Thema Kampfstoffe an der Technischen Universität Graz wurde, als Konsulent bei der Europäischen Union tätig war, als Senior für das „United Nations Office of Counter Terrorism“ für den Schutz kritischer Infrastruktur und vulnerabler Ziele zum Einsatz kam und ins „Scientific Advisory Board“ der UNO zum Verbot chemischer Waffen aufgenommen wurde. Povoden wurde dort als erster Österreicher zum Vorsitzenden nominiert – ein Vorsitz, der sehr viel diplomatisches Fingerspitzengefühl verlangt. Er bringt seine jahrzehntelange Erfahrung im Bereich chemischer Waffen und ABC-Kampfmittelbeseitigung ein, daneben stellt Günter Povoden aktuelle Informationen zum ABC-Lagebild zu chemischen Kampfstoffen sowie notwendige Präventions- und Bewältigungsmöglichkeiten für die Entwicklung, Forschung und Lehre im Bundesheer zur Verfügung. Er absolvierte Auslandseinsätze in Sri Lanka, auf Zypern, in Bosnien und Herzegowina sowie im Kosovo.

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