Frauennetzwerk Medien: „Wir fordern Halbe-Halbe bei den Positionen und der Bezahlung!“

Mit vollem Einsatz und einstimmig von den Netzwerkfrauen bei der Generalversammlung gewählt startet der neue Vorstand des Frauennetzwerks Medien in die nächste Periode. „Die Welt für uns verbessern, bedeutet gemeinsam unermüdlich den Finger in offene Wunden zu legen und laufend zu kritisieren, was zu kritisieren ist!“, sagt Martina Madner (Wiener Zeitung), Vorsitzende des Netzwerks. „Was uns als Netzwerk stark macht, ist unser unbändiger Wille, die Situation für Journalistinnen und Medienfrauen in Österreich zu verbessern. Wir sind solidarisch, stärkend und auch laut gegenüber den Mächtigen“, sagt Alexandra Maritza Wachter (ORF), ebenfalls Vorsitzende des Frauennetzwerks Medien. Deshalb wird das Netzwerk im nächsten Schritt nach einem einstimmigen Beschluss bei der Generalversammlung die Gesetzesentwürfe zur Wiener Zeitung GmbH und zur Medienförderung kritisch begutachten.

Der Gesetzesentwurf über die Wiener Zeitung GmbH sieht kein Redaktionsstatut vor. Das Frauennetzwerk Medien fordert, dass die Wiener Zeitung als unabhängige Tageszeitung wie bisher mit einem Redaktionsstatut, in dem die Diversität und Parität der Geschlechter verankert ist, erhalten bleibt. (Link zur Stellungnahme und Unterstützung)
Das Netzwerk begrüßt zwar, dass die Förderung von qualitätsvollem Journalismus in Medien laut Gesetzesentwurf künftig bei Plänen zur Frauenförderung um zehn Prozent erhöht werden soll. Um Gleichstellung rasch zu erreichen, braucht es aber mehr: Frauenquoten von 50 Prozent auf allen Ebenen, verbindliche Zeitrahmen und ein Monitoring für Frauenförderung, neben Benefits auch Sanktionen für jene Medien, die sich nicht um mehr Diversität bemühen, sondern mit reinen BoysClubs zufrieden sind. „Kurz gesagt: Wir wollen Halbe-Halbe bei den Positionen und der Bezahlung!“, fordert der Vorstand des Frauennetzwerks Medien. (Link zur Stellungnahme und Unterstützung)

Gleich drei neue Vorstandsfrauen wurden bei der Generalversammlung des Frauennetzwerks Medien ins Gremium gewählt: Clara Akinyosoye (ORF) als Beirätin, Michaela Reisinger (VÖZ) als stellvertretende Schriftführerin und Nadja Riahi (freie Journalistin) als stellvertretende Kassierin. Kassierin Andrea Vyslozil (Puls4/Puls24), Schriftführerin Astrid Kuffner (freie Journalistin) und Beirätin Barbara Haas (Kleine Zeitung) ergänzen das Vorstandsteam und wurden wieder bestätigt. Münire Inam (ORF) verabschiedet sich nach über 15 Jahren aus dem Vorstand: „Das Frauennetzwerk Medien bietet einen geschützten, durchwegs solidarischen Raum, von dem ich als junge Journalistin sehr profitiert habe“, sagt sie zum Abschied. Der neue Vorstand wünscht ihr alles Gute für ihre neuen Herausforderungen und freut sich auf ein Wiedersehen bei Netzwerktreffen.

Clara Akinyosoye ist Text- und Video-Journalistin in der ORF-Hauptabteilung „Religions- und Ethik – multimedial“. Für das ORF Fernsehen gestaltete sie u.a. Beiträge für „Orientierung“ und die „kreuz und quer“-Doku "Sündige Kirche". Sie war Chefredakteurin von M-MEDIA und leitete von 2010 bis 2012 die Integrationsseite der „Presse“. „Ich möchte nicht still sein, wenn Männer sich gegenseitig fördern und befördern, sondern klar Stellung für Gleichberechtigung und gegen strukturelle Diskriminierung von Frauen in der Medienbranche beziehen“, sieht Clara Akinyosoye als ihren Auftrag im Netzwerk.

Michaela Reisinger leitet die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Verbands Österreichischer Zeitungen (VÖZ), davor war sie u.a. bei der "Presse" und ORF.at sowie als Pressesprecherin des Österreichischen Integrationsfonds und im Bundeskanzleramt tätig. "Ich möchte dazu beitragen, dass Frauen in den Medien und der Kommunikation nicht unter Wert geschlagen werden, dass sie sichtbarer werden und häufiger verantwortungsvolle Positionen mit Gestaltungsspielraum bekleiden", sagt Michaela Reisinger.

Nadja Riahi ist freie Journalistin für Print, Online und Radio. Davor war sie Redakteurin bei medianet und Medienmanagerin bei Marble House. Als ehemalige Vorstandsassistentin kennt sie das Frauennetzwerk Medien gut und weiß: „Wir sind immer stärker, wenn wir uns austauschen, vernetzen und gegenseitig unterstützen. Ich möchte Frauen darin bestärken, sich zusammenschließen, um gemeinsam etwas bewirken zu können“.

Der parteiunabhängige Verein mit mehr als 300 Netzwerkfrauen fordert Gleichstellung in den Medien und der Kommunikationsbranche ein und netzwerkt, um sich gegenseitig bei der Karriere zu unterstützen.

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