Wieder einmal mehren sich die Stimmen, die die Herabsenkung des Schutzstatuses des Wolfes fordern. Wieder einmal sind es dieselben Stimmen der Landwirtschaft wie jedes Jahr. Nicht nur in Österreich lässt der Wolf die Wogen hochgehen, auch auf EU-Ebene: Das EU-Parlament stimmt am Donnerstag im Plenum in Straßburg über eine Resolution zu dem umstrittenen Beutegreifer ab, die Debatte dazu ist ähnlich emotional wie in Österreich.
"Die Entnahme, d.h. der Abschuss von Problemwölfen ist faktisch nicht umsetzbar, da kein Wolf ein Schild mit „Problemwolf“ umgehängt hat. Außerdem müssen nach den Naturschutzgesetzen der Länder und nach der FFH Richtlinie der EU zunächst einmal gelindere Maßnahmen angewendet werden", so Präsidentin Madeleine Petrovic.
"Forderungen nach Beibehaltung einer Alm- und Weidewirtschaft ohne Herdenschutzmaßnahmen, insbesondere im Zusammenhang mit dem Verlangen einer „wolfsfreien“ Kulturlandschaft, sind unionsrechtswidrig", so Petrovic weiter. "Der Wolf befindet sind in der EU großteils noch immer in einem ungünstigen Erhaltungszustand und ist gefährdet Ganz besonders gilt dies für Österreich, wo nur ein kleiner Teil des für einen günstigen Erhaltungszustand benötigten Bestandes vorhanden ist und die Art weiterhin vom Aussterben bedroht ist", informiert die Tierschützerin.
Österreich hat mit 0,39 Wölfen pro 1.000 km² die EU -weit geringste Besiedelungsdichte mit Wölfen. Zum Vergleich: die Besiedelungsdichte in der Slowakei liegt bei 9,30 Wölfen pro 1.000 km², in Rumänien bei 11,54 und in Lettland bei 17,92 Wölfen pro 1.000 km² (EEA 2019, PROTECT 2021, Kap. 2).
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