„Am Sonntag startet die Fußball-Weltmeisterschaft in einem Land, in dem Menschenrechte mit Füßen getreten werden, Frauen Bürgerinnen zweiter Klasse sind und tausende Arbeiter*innen bis zum Tode für einen oligarchischen Clan arbeiten müssen. Es ist eine Schande, dass die Weltmeisterschaft in einem solch verbrecherischen Staat ausgetragen wird. Der FIFA sind Menschenrechte seit jeher völlig egal, wenn sie nicht im Einklang mit ihren Kapitalinteressen stehen, doch diesmal wurde eine Grenze überschritten: An den Händen der FIFA klebt Blut!
“, so Paul Stich, Vorsitzender der Sozialistischen Jugend Österreich, im Rahmen einer Medienaktion zur bald stattfindenden Fußball-WM in Katar.
Bei der Medienaktion wurden symbolisch ein Manager sowie ein Fußballspieler gezeigt, die einen blutigen Fußball in den Händen halten, während sie auf einem Leichenberg stehen. Diese drastische Szenerie wurde laut Stich ausgewählt, um die weitreichenden Konsequenzen des Austragungsortes darstellen zu können. „Laut Amnesty International sind in den Jahren zwischen 2010 und 2019 15.000 nicht-katarische Staatsangehörige verstorben, viele davon waren Arbeitsmigrant*innen, die aufgrund der Arbeitsbedingungen starben. Dazu kommen unmenschliche Arbeitsbedingungen und sexuelle Gewalt, da es Arbeitgebern de facto erlaubt ist, Hausangestellte nicht als Menschen, sondern als Besitz zu behandeln. Dass Katar – und damit das unfassbare Leid dieser Menschen – von der FIFA hofiert wird, ist verbrecherisch. Auch das jahrelange, gewaltvolle Schweigen vieler Verbände in den vergangenen Jahren steht bezeichnend für die Ignoranz gegenüber der Problematik“, so Stich weiter.
Abschließend betont Stich, dass ein individueller Boykott nicht für sich alleine die Lösung des Problems sein kann. „Ich verstehe alle Fans, die aufgrund der Umstände auf diese Weltmeisterschaft verzichten. Gleichzeitig will ich keinem Fan vorwerfen, dass er sich dazu entscheidet, das ein oder andere Spiel mitzuverfolgen. Dass die Fußball-Fans auf individueller Ebene nun die systematische Korruption der FIFA und ihrer Verbände ausbaden sollen, halte ich für eine verkürzte Form der Kritik. Vielmehr muss das oligarchische System innerhalb der FIFA als solches bekämpft werden, damit ein internationales Fußball-Event künftig nicht mehr auf den Rücken tausender Toter ausgetragen werden muss. Auch der ÖFB steht hier in Verantwortung!
“, so Stich abschließend.
Fotos der Aktion sind unter folgendem Link frei verfügbar: LINK
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