„Es mehren sich die Anzeichen, dass der türkische Präsident Erdogan den furchtbaren Terroranschlag in Istanbul als konstruierte Rechtfertigung dafür heranziehen könnte, abermals die Autonome Kurdenregion in Nordostsyrien beziehungsweise kurdische Regionen im Nord-Irak anzugreifen“, warnt heute die außenpolitische Sprecherin der Grünen, Ewa Ernst-Dziedzic. Noch bevor die Ermittlungen richtig begonnen hätten, hätte die türkische Polizei bereits einen vermeintlichen Tathergang präsentiert und mit dem Finger auf die Kurdenmiliz YPG gezeigt, welche die Beschuldigung zudem vehement zurückweise und den Anschlag auf Zivilist:innen verurteile, so die Abgeordnete.
„Wenn die Türkei angreift, werden Vertreibung, Tod und Terror die Zivilbevölkerung in der Region erfassen. Flucht wird für viele Menschen wieder die einzige Möglichkeit sein, dem Horror des Krieges zu entgehen. Das kann niemand wollen. Europa darf sich angesichts dieses gefährlichen Treibens, das hier von der Hohen Pforte ausgeht, nicht blind stellen. Vor dem Hintergrund der fatalen lokalen, regionalen und internationalen Konsequenzen eines möglichen Einmarsches fordere ich daher eine internationale, unparteiliche Untersuchung des Attentats in Istanbul. Die schnelle automatische Schuldzuweisung, welche die offizielle Türkei hier vorgenommen hat, ist auf jeden Fall alles andere als glaubwürdig“, sagt Ernst-Dziedzic.
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