„Frauen sind aufgrund ihrer geringeren Einkommen von der Teuerung in erhöhtem Maße betroffen. Gründe dafür sind unter anderem Teilzeitarbeit und geringere Gehälter von Frauen aufgrund der „gläsernen Decke“, obwohl diese regelmäßig negiert wird“, so Sandra Steiner, Frauenvorsitzende der Gewerkschaft GPA.
Als Beispiel nennt Steiner die IT-Branche: „Dort wirkt der Gender-Pay-Gap seit Jahren einzementiert, obwohl diese Branche händeringend nach „Fachfrauen“ sucht.“ Die Gewerkschafterin erklärt weiter: „Auch ist die Bezahlung in sogenannten „Frauenberufen“ im Vergleich zu anderen Branchen nach wie vor geringer. Eine jährliche Erhebung am Equal Pay Day ist zu wenig, die Politik muss handeln.“
„Der Einsatz der Gewerkschaften in den Kollektivvertragsverhandlungen etwa in der Sozialwirtschaft oder dem Handel ist gleichsam ein Einsatz für alle weiblichen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Wenn in weiblich dominierten Schlüsselbranchen die Löhne und Gehälter steigen, bietet das vielen Frauen berufliche Alternativen, was sich wiederum auf das gesamte Lohnniveau positiv auswirkt. Die GPA-Frauen erklären sich daher solidarisch mit den Bemühungen der Kollektivvertrags-Verhandlerinnen und -Verhandler in allen Branchen, wenn es darum geht geringe Gehälter anzuheben“, so Steiner.
„Für viele Frauen ist nach wie vor Teilzeit eine Einkommensfalle“, ergänzt die Gewerkschafterin: „Ob mangels ausreichender Kinderbetreuung oder weil im gewählten Beruf kaum Vollzeitarbeitsplätze zur Verfügung stehen: Teilzeit führt oft aufs berufliche Abstellgleis. Hier braucht es einerseits flexiblere Modelle der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, andererseits einen massiven Ausbau der Kinderbetreuung, vor allem im ländlichen Raum.“
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