Katharina Rogenhofer, Initiatorin des Klimavolksbegehrens und von „Fridays for Future“ sowie Klimaforscherin Helga Kromp-Kolb statten der Klima-Tour in Wien-Brigittenau einen Besuch ab.
Die Tour startet Montag in der Brigittenau um 13 Uhr, ab 13.30 Uhr sind Wiens Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky sowie Katharina Rogenhofer, die neues Mitglied im Wiener Klimarat ist, und Helga Kromp-Kolb vom Zentrum für Globalen Wandel und Nachhaltigkeit der BOKU mit dabei. Bis Sommer 2022 war auch sie Mitglied des Wiener Klimarates.
„Mit der Klima-Tour greift die Stadt bewusst auch eine Empfehlung des Wiener Klimarats auf“, betont Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky. „Wie im Rahmen des Wiener Klimarats gefordert, wollen wir mit einer öffentlichkeitswirksamen und bewusstseinsbildenden Offensive Klimaschutz möglichst verständlich und umfassend erklären, und Angst vor den anstehenden Veränderungen nehmen. Wir wollen aber auch aufzeigen, dass alle dazu beitragen können, die Erderwärmung einzubremsen und unser Klima zu schützen.“
Begleitet wird der Stadtrat bei der Klima-Tour von Katharina Rogenhofer, die im Dezember 2018 die Initiative FridaysForFuture in Wien mitbegründete und im April 2019 das Klimavolksbegehren startete. „Eine Stadt wie Wien mit zwei Millionen Einwohner*innen kann im Klimaschutz große Hebel ansetzen“, ist Rogenhofer überzeugt. „Ein Beispiel: Die meisten der 900.000 Gasheizungen sind in Wien verbaut. Gebäude zu sanieren und nachhaltige Heizsysteme zu fördern, ist deshalb gemeinsam mit der Überarbeitung der Bauordnung essenziell.“ Gleichzeitig fordert sie, dass Wien mutiger wird und von der Autozentriertheit hin zu einer menschengerechten Stadt geht. „Wien hat im Vergleich zu vielen anderen Städten zwar ein sehr gut ausgebautes Netz an öffentlichen Verkehrsmitteln, doch es muss statt neuen Straßen Alternativen zum Auto für Pendler*innen geben und auch verkehrsberuhigte Superblocks und autofreie Abschnitte geschaffen werden.“
Der Klimaforscherin und engagierten Wissenschaftlerin Helga Kromp-Kolb liegt besonders die Dringlichkeit der Maßnahmen am Herzen: „Wir müssen noch in diesem Jahrzehnt wesentliche Schritte setzen“. Sie war bereits im Jahr 2005 Wissenschaftlerin des Jahres und macht beständig die Auswirkungen des Klimawandels aufmerksam. „Für mich ist aber gerade auch die Partizipation der Bürger*innen besonders wichtig, mein Appell gilt wirklich jedem und jeder Einzelnen: Ein Umdenken ist zwingend erforderlich, um die Folgen des Klimawandels in Grenzen zu halten. Wenn wir es geschickt angehen, können die Klimaschutzmaßnahmen allen zu einem besseren, gesünderen und befriedigenderem Leben verhelfen “, meint Kromp-Kolb. „Die Interaktion mit der Wissenschaft ist dabei essenziell, weil sie Fehlentwicklungen frühzeitig erkennen und gangbare Wege aufzeigen kann.“
Wiener Klima-Tour – die nächsten Termine
Die Expert*innen der Stadt Wien informieren über das Thema Klimaschutz und die Wichtigkeit und Bedeutung von Grünräumen und geben viele wertvolle Tipps für Klimaschutz im Alltag. Natürlich ist auch für die jüngsten Besucher*innen gesorgt: Alle E-Lastenräder sind nicht nur mit umfangreichem Informationsmaterial ausgestattet, sondern bieten auch Spannendes und Abwechslungsreiches für die Kids. Mitmachen ist hier definitiv gefragt.
Die nächsten Stopps der Klima-Tour sind in den Bezirken Brigittenau, Ottakring und Wieden:
- Montag, 10. Oktober, Maria-Restituta-Platz, 1200 Wien, 13-19 Uhr
- Dienstag, 11. Oktober, U-Bahn-Station Ottakring, 1160 Wien, 13-19 Uhr
- Donnerstag, 13. Oktober, Alois-Drasche-Park, 1040, 13-19 Uhr
Alle Infos und Termine: www.wien.gv.at/klimatour
Wiener Klima-Tour – E-Lastenräder als Infopoints
Die E-Lastenräder fungieren dabei als multifunktionale Informationsträger, die aufmerksam machen sollen – aber vor allem auch zum selbst Ausprobieren und Entdecken einladen. Expert*innen geben dazu Auskunft über die verschiedenen Auswirkungen des Klimawandels und die geplanten und bereits gesetzten Maßnahmen der Stadt Wien. Auch über den Beitrag, den die Wiener*innen selbst leisten können, wird informiert. Die E-Fahrradflotte ist folgenden Schwerpunkten gewidmet:
Bei der Kreislaufwirtschaft geht es um alles rund um das Thema „Mist“ – von der Abfallwirtschaft, über Mülltrennung bis hin zu Second Hand und Müllvermeidung, aber auch die Energieproduktion durch Müllverbrennung wird thematisiert.
Der Bereich Artenvielfalt bietet Einblicke in die „Wald- und Wiesen-Charta“ sowie den Aktionsplan Artenvielfalt der Stadt Wien. Naturbelassene Orte in der Stadt bieten der Tier- und Pflanzenwelt viele Möglichkeiten, aber auch der eigene Garten kann sich zum kleinen Paradies für Wildtiere entwickeln, wenn man ein paar Regeln beachtet.
Wer kennt das „WeltTellerFeld“ in Wien? Oder wer nutzt die Wiener Fairteiler-Kühlschränke, um ein „zu viel“ an Lebensmittel an andere weiterzugeben? Diese und viele andere Themen rund um den Fokus Ernährung bilden ein ebenso spannendes wie breites Feld, bei dem es viele Tipps und Tricks für einen persönlichen Beitrag etwa zum Thema CO2-Reduktion geht.
Wasser macht gutes Klima und spielt auch eine wesentliche Rolle bei der Klimawandelanpassung: Bei diesem Themenrad erfährt man, was Wien zum Schutz seiner Quellschutzwälder tut, aber auch wie die Stadt Wasser gezielt und kreativ einsetzt, um der Hitze entgegenzuwirken. Mit dem Wiener Wasser werden zudem 16 Trinkwasser-Kraftwerke angetrieben, die so viel Strom produzieren, dass eine Stadt wie Wiener Neustadt damit versorgt werden könnte. Darüber hinaus gibt es hier jede Menge Infos zum Wiener Kanalsystem und die moderne Abwasserreinigung der Stadt Wien.
Apropos Klimawandelanpassung: Dank des Grüngürtels mit dem Wienerwald und den rund 1.000 Parkanlagen verfügt Wien schon heute über mehr als 50 Prozent Grün-Anteil im Stadtgebiet – dennoch ist die Schaffung neuer Grünräume ein wesentliches Anliegen. Für 96 Prozent der Wiener*innen gilt bereits heute: innerhalb von nur 30 Minuten können sie mit klimafreundlichen Öffis größere Grünflächen im Stadtgebiet erreichen. Beim Themenfahrrad erfährt man mehr über Wiens Grün- und Erholungsflächen sowie Interessantes über den Wiener Stadtbaum.
Den Weg weg von fossilen Brennstoffen und hin zu erneuerbaren Energien thematisiert das Energie-Rad: Um bis 2040 klimaneutral zu sein, muss der Ausstieg aus fossiler Energiegewinnung gelingen. Beim Themenrad werden die verschiedenen Möglichkeiten dazu vorgestellt– über Energiesparen, über Photovoltaik, über Wärmepumpen bis hin zur Nutzung von Fernwärme.
Das Themenrad zum Wiener Klimafahrplan gibt einen Überblick über den Weg zur Klimaneutralität bis 2040 – konkret sind 100 Maßnahmen in Planung.
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