In den vergangenen beiden Tagen (6./7. Oktober) tagten die Sportexpert*innen des Österreichischen Städtebundes in Wiener Neustadt und haben sich mit der Wichtigkeit des Sports für Kinder und Jugendliche – auch mit der täglichen Bewegungseinheit in der Schule -, speziell auch nach der Pandemie, und mit Sport als Teil kommunaler Daseinsvorsorge und elementarem Bestandteil kommunaler Infrastruktur, gerade auch in der aktuellen Energiekrise, befasst.
Durch die Covid-19-Pandemie haben insbesondere Kinder und Jugendliche unter dem fehlenden Zugang zu Sport- und Bewegungsangeboten gelitten – sowohl in der Schule, als auch in ihrer Freizeit. „Die Auswirkungen sind uns allen bekannt“, sagt Städtebund-Generalsekretär Thomas Weninger. Umso wichtiger sei es nun, die versäumten sportlichen Möglichkeiten wieder aufzuholen – auch für Erwachsene. Denn, so Weninger, „körperliche Aktivität wirkt sich positiv auf die körperliche, psychosoziale und geistige Gesundheit aus. Kinder und Jugendliche, die sich viel bewegen, werden auch später als Erwachsene häufiger körperlich aktiv sein“.
Gemeinsam kommunale Daseinsvorsorge sichern
Die aktuelle Energie- und Teuerungskrise stellt die Städte, Sport- und Freizeit-Vereine nun zum zweiten Mal vor enorme Herausforderungen. Denn steigende Kosten für Beheizung oder etwa Beleuchtung machen auch vor städtischen Hallenbädern und Freizeithallen nicht Halt. Im Gegenteil, Städte und Gemeinden haben bereits erste Energiesparmaßnahmen angedacht bzw. umgesetzt.
Dennoch soll so weit wie möglich vermieden werden, Sportstätten im Winter ganz zu schließen“, betont der Vorsitzende des Fachausschusses Philipp Gruber, Stadtrat aus Wiener Neustadt. „Bereits die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie schlimm die Auswirkungen sind, wenn Kinder und Jugendliche, aber auch Erwachsene sich nicht ausreichend bewegen können bzw. ihren sportlichen Hobbies nicht mehr nachgehen können“, so Vorsitzender Gruber und Städtebund-Generalsekretär Weninger unisono.
Und weiter: „Es geht nicht nur um Hobbys, sondern insgesamt um das soziale Leben und die soziale Infrastruktur in einer Stadt. Freizeiteinrichtungen sind Orte, um sich zu treffen, sich auszutauschen und dies ist in einer aktuell unruhigen Zeit besonders wichtig. Daher werden die Verantwortlichen in den Städten und Gemeinden, die Sportreferent*innen und Bürgermeisterinnen und Bürgermeister alles in ihrer Macht Stehende tun, um für Kinder und Jugendliche, aber eben auch für Erwachsene einen Teil ihrer gewohnten Tätigkeiten in Vereinen aufrechterhalten zu können.
Um all das erfüllen zu können, brauchen die Städte und Gemeinden allerdings mehr finanzielle Unterstützung. Die Kosten, die die Kommunen derzeit schultern müssen, sind – wie bereits erwähnt – enorm. Für Städtebund-Generalsekretär Thomas Weninger ist klar, „den Städten und Gemeinden muss finanziell tatkräftig unter die Arme gegriffen werden“.
Forderungen des Städtebund-Fachausschusses für Sport
- Städte und Gemeinden müssen bei Energiekostenersätzen/Ausgleichszahlungen im Rahmen der Energiekrise/Energiepreisanstiege berücksichtigt werden – allgemein die Eigenbetriebe der Stadt und insbesondere die Sportstätten (analog zum NPO-Fonds)
- Städte müssen bei Maßnahmen, sei es im Genderbereich oder im Schulungsbereich als wesentliche Träger des Sports vor Ort einbezogen werden und Zugang zum Hilfspaket für Unternehmen bekommen
Sport liefert wichtigen gesellschaftlichen und sozialen Beitrag
„Zudem hat sich der Sport in den vergangenen Jahren immer mehr zu einer Querschnittsmaterie entwickelt. Neben dem klassischen Wettkampfsport, liefert er einen wichtigen gesellschaftlichen und sozialen Beitrag für ein funktionierendes Gemeinwesen und ist aus den Bereichen Gesundheit, Jugendarbeit, Integration, Bildung und Schule, aber auch Stadtentwicklung nicht mehr wegzudenken – gerade jetzt in der Krise“, so Gruber und Weninger abschließend. (Schluss)
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