Gravierender Mangel an Fachärzt:innen für Psychiatrie bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen

Seit mehr als 10 Jahren gibt es in Österreich einen gravierenden Mangel an Kinder- und Jugendpsychiater:innen und Erwachsenenpsychiater:innen. In beiden Fachgebieten wird sich der Mangel an Fachärzt:innen durch Pensionierungen in den nächsten Jahren weiter verschärfen. Sowohl die Österreichische Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (ÖGKJP) als auch die Österreichische Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik (ÖGPP) haben in der Vergangenheit wiederholt auf diese Probleme hingewiesen.

Vor einigen Jahren wurden organisatorische Hürden für die Ausbildung zum/zur Fachärzt:in geschaffen. So muss beispielsweise für jede Ärzt:in in Ausbildung eine Fachärzt:in zur Verfügung stehen. Fachgebiete, die derzeit zu wenig Fachärzt:innen haben, werden aber so nie die Zahl der Fachärzt:innen erhöhen können. Eine erste Ausnahme konnte kürzlich für die Kinder- und Jugendpsychiatrie erreicht werden. Der Präsident der ÖGPP, Herr Prof. Martin Aigner stellt fest: „Wenn wir wirklich mehr Psychiater:innen ausbilden wollen, müssen solche Stolpersteine beseitigt werden.“

Immer wieder werden „einfache“ Lösungen vorgeschlagen, wonach man etwa nur ausreichend Werbung machen müsse um genügend Fachärzt:innen für bestimmte Bundesländer zu bekommen. Da der beschriebene Mangel aber in allen Bundesländern vorhanden ist, macht es keinen Sinn, Fachärzt:innen von einem Bundesland in ein anderes abzuwerben: das Stopfen von Löchern in einer Region führt zu neuen Löchern in anderen Regionen. Diese Mängel können nur durch zusätzliche Ausbildungsstellen reduziert werden. Die Präsidentin der ÖGKJP, Frau Univ.-Prof.in Kathrin Sevecke betont: „Es ist dringend erforderlich, in allen Bundesländern zusätzliche Ausbildungsstellen zu schaffen. Sonst wird es nie gelingen, das Defizit an Fachärzt:innen zu beseitigen.“

Die ÖGKJP und die ÖGPP fordern anlässlich des World Mental Health Day alle politisch Verantwortlichen auf, diese wichtigen Schritte zur Verbesserung der Versorgung psychisch erkrankter Menschen jeden Alters zu unterstützen! 

Details dazu finden Sie in der gemeinsamen Stellungnahme der ÖGKJP und der ÖGPP:

ÖGKJP-Homepage

ÖGPP-Homepage

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