Heimtierstudie: In jedem zweiten Haushalt wohnt ein Haustier

Die Österreicher:innen schätzen die Gesellschaft von Haustieren. Das ergibt die aktuelle Erhebung der Österreichischen Heimtierfuttermittel Vereinigung zur heimischen Heimtierpopulation. Aktuell hat fast jeder zweite österreichische Haushalt zumindest ein Haustier – meistens eine Katze. Auch im EU-Vergleich ist der Anteil an Katzen als Mitbewohner in Österreich überdurchschnittlich hoch. In Summe hat sich die Anzahl der Tier-Haushalte seit 2019 um fünf Prozent erhöht. Die meisten befinden sich im Osten Österreichs.

Der Hund gilt seit jeher als der beste Freund des Menschen. Dass meine Familie noch nicht auf den Hund gekommen ist – damit sind wir anscheinend nicht alleine. Österreich ist eben ein ausgeprägtes Katzenland“, sagt Hermann Habe, Präsident der Österreichischen Heimtierfuttermittel Vereinigung (ÖHTV), schmunzelnd. Anlass für diese Beobachtung gibt die Studie zur Heimtierpopulation in Österreich, die die Gfk im Auftrag der ÖHTV durchführte. Die Erhebung zeigt, dass die Österreicher:innen am liebsten die Gesellschaft einer Katze genießen: In 28 Prozent der österreichischen Haushalte leben Mietzen, während nur 17 Prozent der Haushalte einen Hund haben.

Dass Österreich mehr ein „Katzenland“ als „Hundeland“ ist, bestätigt auch der Blick auf die internationale Auswertung: Europaweit hat nur jeder vierte Haushalt eine Katze und damit um drei Prozent weniger als in Österreich. Deutlich mehr Haushalte mit Katzen gibt es nur in Frankreich, den baltischen Staaten und Rumänien. Unter dem Durchschnitt bewegt sich Österreich hingegen bei den Hunden, da im europäischen Schnitt in jedem vierten Haushalt ein oder mehrere Hunde leben.

Haustierpopulation stieg um fünf Prozent

Insgesamt lebt in 1,8 Millionen österreichischen Haushalten (48 Prozent) zumindest ein Haustier – um fünf Prozent mehr als 2019. „Das zeigt, dass immer mehr Menschen die Gesellschaft von Haustieren und deren positive Auswirkungen auf die eigene körperliche und geistige Gesundheit schätzen. Sie sind Seelentröster, Spielkameraden und treue Wegbegleiter”, betont Bernd Berghofer, Geschäftsführer der ÖHTV.

Es muss aber nicht immer Katze oder Hund sein: In 16 Prozent der Haushalte leben Hasen, Schildkröten, Zierfische oder Vögel. Diese Zahl hat seit 2019 um zwei Prozent zugenommen. Dabei haben Single-Haushalte sehr oft Vögel, Schildkröten und Zierfische. In Familien-Haushalten mit zwei oder mehr Kindern, gibt es überdurchschnittlich oft Hasen oder Kaninchen.

Hunde meist in kleineren Haushalten, Katzen in Haushalten jeder Größe

Der Blick auf die Landkarte zeigt: Ostösterreich (NÖ, Burgenland) liegt mit 56 Prozent, die ein Tier besitzen, über und Wien mit 37 Prozent unter dem Durchschnitt. Im Altersvergleich zählt die Gruppe der 35- bis 49-Jährigen (32 Prozent) und die 50- bis 64-Jährigen (31 Prozent) am häufigsten zu den Tierbesitzer:innen.

Die 2,0 Millionen Katzen in Österreich sind gut verteilt auf alle Haushaltsgrößen – vom Single-Haushalt bis zur großen Familie – das aber überdurchschnittlich oft im Osten Österreichs: Über ein Drittel der niederösterreichischen und burgenländischen Haushalte haben eine Katze. In Wien ist das nur in 18 Prozent der Haushalte der Fall.

Die meisten der 837.000 in Österreich lebenden Hunde wohnen in kleineren Haushalten (bis zu zwei Personen) und, ähnlich wie bei den Katzen, vor allem im Osten: In jedem vierten Haushalt in Niederösterreich und dem Burgenland wird gebellt. Am wenigsten oft ist das mit zwölf Prozent in den Haushalten in Mittelösterreich (Salzburg und Oberösterreich) der Fall.

Zierfische und Vögel sind im Hinblick auf die geografische Verteilung Ausreißer in der Statistik: Sie sind überdurchschnittlich oft in Wien zu Hause, Schildkröten überdurchschnittlich in Niederösterreich und Burgenland. Vogelbesitzer:innen sind tendenziell älter und leben eher in kleineren Haushalten, während Kaninchen und Hasen eher bei jüngeren Tierbesitzer:innen beliebt und in größeren Haushalten zu finden sind.

Jedes Tier hat völlig unterschiedliche Nahrungsansprüche

So vielfältig wie die Heimtierpopulation sind auch die Essgewohnheiten der Vierbeiner. Lange Zeit war es üblich, dass Hunde oder Katzen mit Tischabfällen gefüttert wurden oder ein Leckerli vom Tisch bekamen. Mittlerweile ist es viel differenzierter. Das Thema Ernährung spielt im Tierbereich eine ähnlich große Rolle wie bei den Menschen. Die Industrie bietet unterschiedlichstes Futter – abhängig von Alter, Geschlecht, Rasse und Lebensstil der Tiere – an. Durch die optimale Zusammensetzung der Tiernahrung (Eiweiß, Kohlenhydrate, Fett, Vitamine etc.) wird der individuelle Nährstoffbedarf eines Tieres bestmöglich gedeckt. Die Mitglieder der ÖHTV setzen die Ansprüche noch höher, indem sie sich nicht nur an die Futtermittelgesetzgebung, sondern auch an die „Nutritional Guidelines“ der FEDIAF, der europäischen Interessensvertretung der Heimtiernahrungsbranche, halten und deren Standards somit über die gesetzlichen Anforderungen hinaus gehen. Diese wurden zusammen mit führenden Veterinärexpert:innen aus ganz Europa entwickelt und werden permanent überprüft und angepasst.

Jedes Tier hat, so wie auch jeder Mensch, unterschiedliche Nahrungsansprüche. Doch anders als wir Menschen haben Tiere nicht unbedingt die Wahl, was sie fressen oder nicht, sie vertrauen ihren Besitzer:innen“, so Dr. Anita Pachatz, ÖHTV-Vizepräsidentin und Tierärztin. Generell gilt: „Deckt ein Futter den Nahrungsanspruch eines Tieres optimal ab, wird auch die Gesundheit eines Tieres bestmöglich unterstützt.“             

Kennzahlen der Heimtierfuttermittelbranche:

  • Gesamtumsatz der ÖHTV-Mitglieder 2021: 506 Millionen Euro
  • Mit einer Exportquote von 57,5 Prozent macht die heimische Futtermittelbranche fast 300 Millionen Euro Umsatz außerhalb Österreichs.
  • 42,5 Prozent des Umsatzes der Mitgliedsunternehmen wird am österreichischen Markt getätigt.
  • Für das Tierfutter werden jährlich 85.000 Tonnen tierische Rohstoffe von den heimischen Unternehmen verarbeitet.
  • 1.222 Mitarbeiter:innen sind bei den Unternehme n der ÖHTV beschäftigt (Stand: 2021). In den vergangenen drei Jahren ist die Beschäftigtenzahl um 17 Prozent gestiegen.
  • Bei dem für die Heimtierfuttermittelproduktion verwendeten Fleisch handelt es sich um tierische Nebenprodukte, also Produkte, die bei der Schlachtung von gesunden Tieren für die menschliche Ernährung anfallen. Kein Nutztier wird ausschließlich dafür geschlachtet, dass Haustiere ernährt werden. Es wird ausschließlich Fleisch von gesunden Tieren, die auch für die menschliche Ernährung vom Amtstierarzt freigegeben werden, verarbeitet.  

Über die ÖHTV

Seit ihrer Gründung vor 40 Jahren vertritt die Österreichische Heimtierfuttermittel Vereinigung (ÖHTV) die Interessen der österreichischen Heimtiernahrungs-Branche. Gemeinsam produzieren die 13 Mitgliedsunternehmen jährlich mehr als 200.000 Tonnen an Heimtierfuttermittel für Österreich und den Export in alle Welt. Die ÖHTV ist Teil der FEDIAF, der europäischen Interessenvertretung der Heimtiernahrungsbranche, und so auch – über die gesetzlichen Anforderungen hinaus – der Einhaltung der von ihr entwickelten Standards für die Herstellung und den Vertrieb von Heimtiernahrung verpflichtet.   
www.oehtv.at

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