Greenpeace zu MSC und ASC: Kein Garant für Meeresschutz

Wien (OTS) – Die Umweltschutzorganisation Greenpeace warnt vor den Fisch-Siegeln MSC und ASC. Das vermeintliche Öko-Label MSC etwa steht in Zusammenhang mit zerstörerischen Fangmethoden, wie dem Einsatz von Grundschleppnetze durch Industrie-Fangflotten. Auch der zum dritten Mal erneuerte MSC-Standard wird keine deutliche Verbesserung für die Meere erbringen. Das Fischgütesiegel ASC für Aquakultur ist aus Sicht von Greenpeace ebenfalls nicht empfehlenswert, da beispielsweise weiterhin Chemikalien und Antibiotika auf ASC-Farmen über die vorgeschriebenen Limits hinausgehen. Statt Greenwashing-Gütezeichen, die den Konsument:innen hohe Standards suggerieren, fordert Greenpeace ein Hochseeschutz-Abkommen für mindestens 30 Prozent der Meere.

“Das Geschäft mit dem vermeintlich nachhaltigen Fischfang spült bares Geld in die Kassen von MSC. Anstatt für wahren Meeresschutz einzutreten, wird hier auf Profit gesetzt und die Meere leergefischt”, sagt Ursula Bittner, Wirtschaftsexpertin von Greenpeace. Trotz anhaltender Kritik stehen zerstörerische Fangmethoden bei MSC an der Tagesordnung. Etwa werden bodenberührende Grundschleppnetze, die die Unterwasserwelt verwüsten, eingesetzt. Auch eine hohe Beifang-Rate wird toleriert. Zudem wird das MSC-Siegel auch für Fisch aus bereits überfischten Beständen vergeben, wenn ein Erholungsprogramm für den betreffenden Fischbestand existiert.

“Der Verein hat kein ehrliches Interesse an Meeresschutz, sondern daran, dass immer mehr Fischfangflotten sein Siegel kaufen und immer mehr Fisch verkauft wird. Doch die Meere sind kein Selbstbedienungsladen, sondern empfindliche Ökosysteme, die lebensnotwendig für unsere Erde sind. Der Meeresfisch-Konsum muss jedenfalls weltweit drastisch reduziert werden. Akzeptabel ist nur kleinräumige, handwerkliche Fischerei. Aber wenn schon Fisch, dann aus Österreich”, sagt Bittner. Greenpeace fordert ein starkes Hochseeschutz-Abkommen, das die Grundlage für weitreichende Meeresschutzgebiete darstellen würde. Bis 2030 müssen 30 Prozent aller Weltmeere unter Schutz stehen. Insbesondere in Meeresschutzgebieten müssen industrielle Aktivitäten vollständig ausgeschlossen werden.

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