Heute vor drei Jahren wurde das Recht auf einen Papamonat eingeführt. Damit können Jungväter wertvolle Zeit mit ihrem Kind verbringen und für vier Wochen den Familienzeitbonus von knapp 700 Euro beantragen. Genutzt wird das Modell jedoch kaum: Laut einer Studie des Österreichischen Instituts für Familienforschung lag der geplante Zielzustand der Beantragungen des Familienzeitbonus bei 32.800 Vätern pro Jahr. In der Realität nutzten in den Jahren 2019 und 2020 aber nur 6.000 Väter die Möglichkeit.
“700 Euro sind zu wenig Geld, um für Väter einen Anreiz zu schaffen, den Papamonat in Anspruch zu nehmen. Es braucht einen Rechtsanspruch bei vollem Lohnausgleich”, fordert daher Korinna Schumann, ÖGB-Vizepräsidentin und -Bundesfrauenvorsitzende. Bis vor kurzem wurde der Familienzeitbonus gar vom späteren Kinderbetreuungsgeld wieder abgezogen. „Der ÖGB hat immer darauf hingewiesen, dass diese Regelung kontraproduktiv ist. Wenn man mehr Vätern die Karenz ermöglichen möchte, dann braucht es einen Anreiz, keine Benachteiligung. Anscheinend ist diese Botschaft nun endlich bei Ministerin Raab angekommen.“
Um eine höhere Väterquote zu erreichen, brauche es laut Schumann jedoch auch zusätzliche Anreize. AK und ÖGB haben das Familienarbeitszeitmodell entwickelt, um eine partnerschaftliche Teilung der Sorgearbeit zu unterstützen. Es sieht eine finanzielle Unterstützung von 250 Euro pro Elternteil vor, wenn beide Elternteile zwischen 28 und 32 Stunden pro Woche arbeiten. “Mit dem Familienarbeitszeitmodell verdienen Mütter besser und Vätern bleibt mehr wertvolle Zeit für ihre Kinder.“ Wenn die Regierung es ernst meint mit Anreizen zur Väterbeteiligung, wäre das Familienarbeitszeitmodell ein guter nächster Schritt”, so Schumann abschließend.
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