„Nach Taishan wurde nun auch beim Olkiluoto 3, dem ersten European Pressurized Water Reactor (EPR), der Hochlauf gestartet. Seitdem gibt es eine Störung nach der anderen. Dabei hatte sich zuvor die Fertigstellung schon um 13 Jahre verzögert und aus den ursprünglich veranschlagten 3,2 Milliarden Euro wurden laut einem Bericht ganze neun Milliarden“, sagt Martin Litschauer, Anti-Atom-Sprecher der Grünen.
In Taishan, China, wurde der erste EPR 2019 in Betrieb genommen. Im April 2021 gab es dort einen Zwischenfall mit Austritt von radioaktiven Gasen aus dem Reaktorbehälter. Im Juli wurde der Reaktor abgeschaltet. „Nun berichten Medien von einem Whistleblower, der von einem Konstruktionsfehler im EPR spricht, der zu diesen Schäden führt. Wenn sich dies bestätigt, hat das nicht nur Folgen für Taishan selbst, sondern auch für die europäischen EPR-Projekte in Olkiluoto in Finnland und Flamanville in Frankreich, die gleich gebaut sind. Doch statt die Ursachen für die Probleme in Taishan restlos aufzuklären, wurde der Hochlauf in Finnland gestartet. Dieser hat nun noch zusätzlich Probleme mit der Turbine und entwickelt sich damit zu einem weiteren Versuchsreaktor“, hält Litschauer fest.
„Die Konstruktionsprobleme beim EPR haben nun auch bei den Neubauten in England offene Fragen aufgeworfen. Es zeigt sich, dass kein EPR 20 Jahre nach den Ankündigungen in Frankreich der Atomrenaissance zuverlässig funktioniert. Angesichts dieser Vorgänge kann ich nicht nachvollziehen, warum man diese Probleme in Finnland auf die leichte Schulter nimmt, den Hochlauf weiter vorantreibt und damit das Risiko in Europa unnötig erhöht“, betont der Anti-Atom-Sprecher.
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