Kostelka zum Equal Pension Day: Fortschritt geht zu langsam voran! Zaudern hilft niemals.

Wien (OTS) – Zum morgigen Equal Pension Day 2022 – dem Tag, an dem Männer bereits so viel Pension bekommen haben, wie Frauen sie bis Jahresende bekommen werden – zeigt sich der Präsident des Pensionistenverbandes Österreichs enttäuscht über die geringen Fortschritte, die auf diesem Gebiet gemacht werden: „Seit acht Jahren werden die entsprechenden Zahlen erhoben und veröffentlicht. Und in diesen acht Jahren hat sich die Situation im österreichischen Durchschnitt gerade einmal um acht Tage verbessert. Geht es in diesem Tempo weiter, wird es noch an die 150 Jahre dauern, bis erreicht ist, dass Frauen und Männer in Österreich im Durchschnitt gleich viel Pension bekommen werden.“

Dabei ist der heuer berechnete Durchschnittswert 3. August noch durch die Bundesländer Wien und Kärnten, in denen dieser Tag in den September (9. 9., Wien) und August (6. 8., Kärnten) fällt, noch in die positive Richtung beeinflusst. Ginge es nach den drei am schlechtesten platzierten Bundesländern Vorarlberg, Tirol und Oberösterreich, würde der Equal Pension Day 2022 in die erste Juli-Hälfte fallen.

Beikommen lässt sich diesem Missstand nur durch grundlegende strukturelle Maßnahmen: Der Grundsatz „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ muss ebenso vorangetrieben werden wie die gerechte Aufteilung der unbezahlten Familienarbeit wie Haushalt, Kindererziehung und Pflege älterer Angehöriger. Ebenso muss durch ein auch außerhalb der Ballungszentren verbessertes Angebot an Kinder- und Pflege-Betreuungsplätzen gewährleistet sein, dass der Anteil an Teilzeitbeschäftigungen, die eine geringere Pension nach sich ziehen, zurückgedrängt wird.

Probleme längst erkannt, Lösungen verschleppt

Kostelka: „Die Probleme sind längst erkannt – deren Lösung wird konsequent zumindest verschleppt. Ob Kindergartenmilliarde, die durch Sebastian Kurz zu Fall gebracht wurde, oder Pflegereform, bei der seit 2018 unter einigen Bundeskanzlern und noch mehr Sozialministern kaum etwas weitergebracht wurde; – seit Jahren passiert zu wenig. Dieses konsequente Zaudern unter dem Deckmantel der ,reiflichen Überlegung‘ führte auch aktuell dazu, dass Armut im Alter ein Problem ist, das größer ist als je zuvor und von dem immer mehr Pensionistinnen und Pensionisten betroffen sind. In erster Linie und zum überwiegenden Teil Frauen. Aber auch immer mehr Männer.“

Deshalb fordern der Pensionistenverband und sein Präsident jetzt eine „ordentliche Pensionsanpassung“ um der zunehmenden Altersarmut zu begegnen. Kostelka: „Im Frühjahr des heurigen Jahres hat Finanzminister Brunner (ÖVP) unsere Forderung nach einer vorgezogenen Pensionsanpassung abgelehnt und stattdessen Einmal-Maßnahmen präsentiert, von denen bis heute kein Cent bei den Pensionisten angekommen ist. Und auch jetzt gibt es schon Stimmen in der ÖVP, die bezüglich unserer Forderung von Plus 10 Prozent für Pensionistinnen und Pensionisten bremsen. Dass mit dieser Verzögerungstaktik hauptsächlich Frauen getroffen werden, zeigt der Equal Pension Day 2022 wieder einmal deutlich.“ (Schluss)

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