Wien/Vösendorf (OTS) – Nachdem sich die Fälle in den letzten Tagen gehäuft haben, in denen Tiere brutal misshandelt wurden, stellt sich die Frage, wie mit solchen Fällen umgegangen werden soll. Ein Schwan wurde in der Nacht auf Sonntag am 24.7.22 in der Brigittenauer Bucht an der Neuen Donau von einem Tierquäler getötet worden. Die grausamen Bilder machten auf Social Media schnell die Runde. Erst vier Tage zuvor kursierte ein Video, wo ein Fuchs zu Tode getreten wurde. Die Täter filmten die Tat sogar und amüsierten sich dabei prächtig. Weitere Fälle von Entenjagden werden Tierschutz Austria laufend gemeldet.
„Um Misshandlungen von Tieren zu vermeiden und aufzuklären, ist die Einrichtung einer Tierschutzpolizei oder einer Fachgruppe Tierschutz von dringender Notwendigkeit.“, fordert Präsidentin MMag. Dr. Madeleine Petrovic. „Es gibt Erfahrungswerte aus Schweden, den Niederlanden, England und Norwegen, deren Modelle für Österreich adaptiert werden könnten. Wir bieten unsere Expertise an, um gemeinsam ein solches Modell für Österreich zu erarbeiten.“, so Petrovic weiter.
Seit der letzten Strafrechtsreform wurde der Strafrahmen für Tierquälerei (§222 StGB) erfreulicherweise von einem auf zwei Jahre erhöht. „Doch die strengere Strafdrohung nützt nicht allzu viel, wenn die Polizei oftmals nicht genügend Zeit für Recherchearbeiten aufbringen kann. Tierschutzorganisationen müssten in vielen Fällen Detektivbüro spielen, was sie freilich nicht dürfen. Die Behörden verlangen Namen und exakte Anschrift eines potenziellen Tierquälers, um tätig zu werden und Tierquälereien überhaupt nachzugehen.“, erklärt die Tierschützerin.
Die Personen, die sich der Tierquälerei verdächtig machen, seien jedoch in vielen Fällen so geschickt, dass sie sich eines direkten Zugangs zu ihrer Wohnadresse entziehen und die Wohnadresse oftmals nur ausfindig gemacht werden könnte, indem man wiederum die meldenden Privatpersonen bittet, dem sich der Tierquälerei verdächtig gemachten Tierquäler heimlich zu folgen. „Auch das ist oftmals mit Gefahren verbunden und lehnen wir im Prinzip als Vorgangsweise entschieden ab.“, so Petrovic. Dazu kommt, dass wichtige Zeugen oft unmittelbare Nachbarn des verdächtigen Tierquälers seien und daher namentlich anonym bleiben wollen.
Tierschutz-Polizei in England:
Sie nennen sich „Tierrettungsbeamte“ und Inspektoren und sehen aus wie die englische Polizei: die 1.750 Mitarbeiter der RSPCA. Die „Royal Society for the Prevention of Cruelty to Animals“ wurde 1824 gegründet, fünf Jahre vor der „echten“ Polizei Englands. 1,2 Millionen Hinweise gehen jährlich in der Zentrale der größten und ältesten Tierschutzorganisation der Welt ein.
Quellen:
[https://www.arte.tv/de/videos/104429-002-A/re-fuer-alle-felle/]
(https://www.arte.tv/de/videos/104429-002-A/re-fuer-alle-felle/);
https://www.rspca.org.uk/whatwedo/yourlocal
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