Wien (OTS) – „Es freut mich, dass es nun zumindest ‚Lueger temporär‘ geben wird, wenn das seit Jahren vorliegende Projekt, die Statue samt Hauptsockel um 3,5 Grad nach rechts zu neigen, schon nicht umgesetzt wird. Das Karl-Lueger-Denkmal wird – so wie die Pläne nun aussehen –Ausgangspunkt sein für Erklärungen und historische Blicke auf den antisemitischen Bürgermeister Karl Lueger“, zeigt sich die gedenkpolitische Sprecherin der Grünen, Eva Blimlinger, mit dem Projekt durchaus zufrieden.
Die Entscheidung, den Lueger-Platz nicht umzubenennen, kann Blimlinger jedoch keineswegs nachvollziehen. „Wer will schon eine Postadresse mit einem bekannten Antisemiten auf der Visitenkarte? Was mit der Umbenennung des Lueger-Rings in Universitäts-Ring möglich war, muss auch für den Lueger-Platz gelten. Das wäre der erste Schritt im Sinne eines ‚Lernortes gegen Antisemitismus‘“, meint Blimlinger.
Die Ankündigung, einen Wettbewerb auszuschreiben, sieht Blimlinger durchaus ambivalent. „Vielleicht sollte die Stadt Wien abwarten, wie sich ‚Lueger temporär‘ entwickelt und vielleicht wird es ja eine unbefristete Installation. Wenn es um eine künstlerische Kontextualisierung geht, dann sind hier wohl weniger Historikerinnen und Historiker gefragt, die die inhaltlichen Rahmenbedingungen definieren, sondern vielmehr Künstlerinnen und Künstler“, wünscht sich Blimlinger eine kunstgeleitete Kommission.
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