„kulturMontag“: Kulturhauptstadt Kaunas, Burgtheater-Ära Kušej‚ Bachmann-Preisträger/in 2022 im Studio

Wien (OTS) – Peter Schneeberger begrüßt im „kulturMontag“ am 27. Juni 2022 um 22.30 Uhr in ORF 2 spannende Gäste: Neben Burgtheaterdirektor Martin Kušej, der eine Zwischenbilanz seiner Ära zieht und einen Ausblick auf die Zukunft des Hauses gibt, ist auch der oder die neue Bachmann-Preisträger/in live im Studio, die am Wochenende beim renommierten Literaturwettbewerb in Klagenfurt gekürt wird. Weiters befasst sich die Sendung u. a. mit der litauischen Kulturhauptstadt Kaunas. Anschließend an das Magazin stehen die neue Dokumentation „Die Welt zu Gast in St. Pölten – 25 Jahre Festspielhaus“ (23.30 Uhr) sowie ein „Aus dem Archiv“ (0.00 Uhr) mit Andrea Jonasson auf dem Programm.

Details zum „kulturMontag“-Magazin:

Kaleidoskop der Epochen – Kulturhauptstadt Kaunas

Kaunas, die heimliche Hauptstadt Litauens, ist neben Novisad und Esch Kulturhauptstadt im Jahr 2022. Zu Unrecht steht das architektonische Juwel – mit seinen mehr als 305.000 Einwohnerinnen und Einwohnern zweitgrößte Metropole des Landes – im Schatten von Vilnius. Neben der mittelalterlichen Altstadt weist Kaunas ein beachtliches architektonisches Erbe der Moderne auf – vor allem durch den Einfluss des Dessauer Bauhauses in den 1920er und 1930er Jahren. In ihrer bewegten Geschichte hat die Hansestadt jedoch viel Zerstörung und Verschüttung erlebt und rückt deshalb das Erinnern ins Zentrum ihres Europäischen Kulturhauptstadtjahres. Unter dem Motto „Von der Gegenwart in die Moderne“ stehen Licht und Schatten einer Grenzregion im Mittelpunkt, die stets um Selbstbewusstsein gerungen hat. Der „kulturMontag“ bringt eine Reportage.

Sinn und Sinnlichkeit – Das Burgtheater in der Ära Martin Kušej

Theatermacher. Bühnendenker. Bilderprovokateur. Regisseur: So liest sich die Selbstbeschreibung Martin Kušejs auf seiner Homepage. Von der Branche wird der heute 61-jährige Kärntner Slowene, der seit Herbst 2019 die Geschicke des Burgtheaters leitet, oft als Berserker, als Stücke-Zertrümmerer tituliert und polarisiert wie kaum ein anderer. Für Kušej ein großes Missverständnis, das er in seinem autobiografischen Buch „Hinter mir weiß“ klarzustellen versucht. Die Auseinandersetzung mit einem Stoff sei immer ein Zeichen von Zuneigung und Verehrung, wie er sagt. Im Herbst will sich Kušej bei der Neu-Ausschreibung seines Direktorenpostens bewerben, hat er doch noch einiges an der Burg vor. Unter dem Motto „Du bist nicht allein“ setzt er in der nächsten Saison auf Prosawerke von Peter Handke, Olga Tokarczuk und Yasmina Reza, die erstmals für die Bühne adaptiert werden. Zeit für eine Zwischenbilanz und einen Blick in die Zukunft. Ist sein künstlerisches Credo aufgegangen, was ist gelungen, was misslungen? Steht das Theater vor einer Zeitenwende? Martin Kušej ist live zu Gast im Studio.

Eine Frage der Sprache – Der Ingeborg-Bachmann-Preis

Nach zwei pandemiebedingten Spezialausgaben findet derzeit der renommierte Ingeborg-Bachmann-Preis im Rahmen der 46. Tage der deutschsprachigen Literatur wieder im Normalmodus statt: live in Klagenfurt vor Publikum. Das berühmte Wettlesen „in echt“ hat sich auch Neuerungen einfallen lassen: Die Jury unter der Leitung der deutschen Germanistin Insa Wilke bezieht zwar ihren angestammten Platz im ORF-Theater, gelesen wird aber erstmals im Garten davor. Mit einem Punktesystem von eins bis neun werden gleich nach den Lesungen und den Diskussionen die Champions wie auch der „Lucky Loser“ ermittelt. Den Auftakt machte am Mittwochabend die traditionelle Klagenfurter Rede zur Literatur, heuer gehalten von Autorin Anna Baar, die vor sieben Jahren selbst am Wettbewerb teilgenommen hat. Ein internationales wie diverses Teilnehmerfeld aus fünf Autorinnen und neun Autoren wird noch bis Samstag seine bisher unveröffentlichten Texte vortragen, darunter die Burgenländerin Barbara Zeman und der Wiener Elias Hirschl sowie die in Österreich lebenden Clemens Bruno Gatzmaga, Leon Engler und Ana Marwan. Allerdings nicht die Herkunft, sondern allein die literarische Qualität wird entscheiden. Der/die frischgebackene Gewinner/in des mit 25 000 Euro dotierten Hauptpreises, der am Sonntag vergeben wird, ist live zu Gast im Studio.

Dokumentation „Die Welt zu Gast in St. Pölten – 25 Jahre Festspielhaus“ (23.30 Uhr)

Das Festspielhaus St. Pölten hat sich in der Vergangenheit ein unverwechselbares Profil erarbeitet: Es gilt als erste Adresse für zeitgenössischen Tanz in Österreich. Im März 2022 wurde das Haus ein Vierteljahrhundert alt – Anlass für ein ambitioniertes Jubiläumsprogramm. Ob die Star-Choreografen Sasha Waltz und Sidi Larbi Cherkaoui, ob Ensembles der Komischen Oper Berlin oder der exzentrische Organist und Paradiesvogel Cameron Carpenter – viele national und international relevante Künstler/innen sind in den vergangenen 25 Jahren zu regelmäßig wiederkehrenden Gästen, zu guten alten Bekannten im Festspielhaus geworden. Florian Gebauer zeigt in seiner Dokumentation den Alltag in der Tanzwerkstatt, zeigt Ausschnitte aus aktuellen Produktionen und blickt auch hinter die Kulissen.

„Aus dem Archiv: Andrea Jonasson“ (0.00 Uhr)

DIE Jonasson ist zu Gast bei Christian Reichhold und Regina Nassiri in einer neuen „Aus dem Archiv“-Ausgabe im ORF RadioKulturhaus: Es ist eine besondere Auszeichnung, einfach nur den Artikel vor dem Namen zu tragen – Kammerschauspielerin Andrea Jonasson verdient diese Ehre in vollem Umfang. Neben ihrem 60-jährigen Bühnenjubiläum feiert die „Pendlerin zwischen den Welten“ heuer auch ihren 80. Geburtstag. Ihre Karriere ist gekennzeichnet durch den Wechsel zwischen Bühne und Film ebenso wie zwischen Österreich, Deutschland und Italien. 1973 lernte sie den Theatermagier Giorgio Strehler kennen, der sie als Königin Margarethe in „Das Spiel der Mächtigen“ für die Salzburger Festspiele engagierte. Das war der Anfang eines gemeinsamen künstlerischen wie privaten Lebens. Wenige Jahre später debütierte Jonasson, obwohl sie bis zum Kennenlernen kein Wort Italienisch sprach, in Strehlers Piccolo Teatro in Mailand in der Doppelrolle in Bertolt Brechts „Der gute Mensch von Sezuan“. Einen Ausschnitt davon hat Regina Nassiri – neben vielen anderen – ins ORF RadioKulturhaus mitgebracht. Während des ganzen Abends spürt man, dass Andrea Jonasson nicht allein auf der Bühne sitzt: Auch Giorgio Strehler ist in ganz vielen Momenten sehr präsent und lebendig!

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