Hackerangriff: LH Kaiser fordert eigenen Cyber-Notruf für Österreich

Klagenfurt (OTS) – Phishingmails, infizierte Memory sticks und links … Der Einfallsreichtum von Kriminellen, die Unternehmen, Institutionen, Verwaltungen, Länder und auch Privatpersonen über das Internet angreifen, ihnen Schaden zuzufügen und erpresserische Lösegeld-Forderungen stellen, ist groß. Und, er wird immer größer, die Angriffe nehmen jährlich zu. Um Betroffenen rasch und wirksam zu helfen, mutmaßlichen Opfern schnell die wichtigsten Infos zu geben, um mögliche Schäden einzudämmen, fordert Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser, nachdem er selbst und das Bundesland Kärnten bekanntlich von Verbrechern mit mutmaßlich russischem Hintergrund angegriffen wurden bzw. werden, die Einrichtung eines eigenen „Cyber“-Notrufes.

„Vor zehn Jahren gab es 3500 angezeigte Cyberattacken in Österreich, 2020 waren es 35.000 und im letzten Jahr bereits 46.000. Es besteht also dringender Handlungsbedarf. Was tun, wenn ich mir bei einem verdächtigen Mail nicht sicher bin? Wie reagieren, wenn plötzlich irgendwelche Drohungen oder Lösegeldforderungen auf meinem Bildschirm auftauchen? Wie kann ich mich bzw mein Unternehmen schützen und vor weiterem Schaden bewahren? Welche Notfallmaßnahmen sind unverzüglich einzuleiten? Dafür sollte es nach Vorbild von Feuerwehr, Rettung und Polizei einen eigenen Notruf geben, unter dem die Bürgerinnen und Bürger rund um die Uhr, sieben Tage die Woche entsprechende Antworten, Auskünfte, Handlungsanleitungen bekommt“, greift Kaiser, die Idee des Cyber-Experten, Cornelius Granig, der auch die Kärntner Landesregierung nach dem Hackerangriff berät, auf. Ob 155 oder 2927 (die Zahlenkombination ergibt am Telefon das Wort “Cyber“) oder eine andere, leicht merkbare Nummer – die Um- und Einsetzung sollte rasch möglich sein.

Kaiser fordert zudem von der Bundesregierung die Aufstockung von Cyber-Experten, insbesondere bei der Exekutive – „die oben genannte Zunahme an Cyber-Attacken, sprechen für sich: Es gibt mehr Internet-Verbrecher als Hendldiebe“ – und strengere Gesetze. „Nachdem die Verbrecher meist aus dem Ausland operieren und sich die internationalen Strafverfolgungsbehörden an der nationalen Gesetzeslage orientieren und bewerten, muss Österreich hier gesetzlich nachschärfen. Erst wenn bei uns, entsprechende Angriffe gesetzlich auch vom Strafrahmen her als schwere Verbrechen behandelt werden, kann es eine wirksame internationale Strafverfolgung geben“, so der Landeshauptmann. Er, Kaiser, werde diese Forderungen auch zum Thema der Landeshauptleutekonferenz machen.

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