SPÖ-Bayr: Biodiversität der Ozeane erhalten

Wien (OTS/SK) – „Ozeane bedecken mehr als 70 Prozent der Oberfläche unseres Planeten und liefern den Großteil des Sauerstoffs den wir atmen. Die Weltmeere geben uns Nahrung, Arbeitsplätze und bieten Ressourcen für Milliarden von Menschen. Wenn das weltumspannende Ökosystem Ozean kippt, bleibt uns nicht nur sprichwörtlich die Luft weg“, stellt Petra Bayr, SPÖ-Bereichssprecherin für globale Entwicklung, anlässlich des Welttages der Ozeane am 8. Juni fest. ****

Der größte Teil der Ozeane liegt außerhalb der von den einzelnen Staaten kontrollierten Gebiete und Wirtschaftszonen. „Von diesen 64 Prozent der Meeresoberfläche stehen bis dato nur 1,2 Prozent unter Schutz. Der Rest befindet sich in einem großteils unregulierten Vakuum“, kritisiert Bayr.

Eine einfache und effektive Methode die Meere zu erhalten sind Schutzgebiete: Jegliche Form der Ausbeutung und industriellen Nutzung ist tabu. Ganze Lebensräume wie Korallenriffe, aber auch einzelne Fischarten können sich hier erholen. Überfischte Bestände haben die Möglichkeit sich zu regenerieren und Jungfische wachsen ungestört heran.

Trotz jahrelanger Verhandlungen gibt es auf Ebene der Vereinten Nationen noch immer keinen Vertrag zum Schutz internationaler Gewässer. Das derzeit diskutierte BBNJ-(Biodiversity Beyond National Jurisdiction)-Abkommen soll einen rechtlichen Rahmen für die Einrichtung großer Meeresschutzgebiete schaffen, um den weiteren Verlust der Artenvielfalt zu verhindern und die industrielle Fischerei zu überwachen. Die Verhandlungen im März 2022 endeten ohne Einigung. Eine weitere Tagung der BBNJ-Konferenz wird vom 15. bis 26. August 2022 einberufen.

Das diesjährige Thema des UN-Weltozeantags lautet „Revitalisierung“: Collective Action for the Ocean“ (Kollektives Handeln für den Ozean). „Wir müssen unsere Ozeane schützen und revitalisieren. Es geht buchstäblich um das Überleben von uns allen!“, mahnt Bayr.

Derzeit gibt es eine Vielzahl internationaler Gremien und Verträgen, die sich mit der Bewirtschaftung der Ressourcen auf Hoher See befassen, unter anderem für Fischerei, Walfang, Schifffahrt und Meeresbodenbergbau. Die jeweiligen Mandate sind jedoch sehr unterschiedlich und ihre Zuständigkeiten überschneiden sich häufig. Der übergreifende Rahmen für die Verwaltung des Ozeanraums ist das Seerechtsübereinkommen der Vereinten Nationen (UNCLOS) von 1982, das auch als „Verfassung für die Ozeane“ bezeichnet wird. UNCLOS erwies sich als wirksames Mittel um zwischenstaatliche Konflikte auf Hoher See zu minimieren, ist aber nicht ausreichend, um die Meere in ihrer Biodiversität zu schützen.

“Österreich hat sowohl UNCLOS als auch das dazugehörige Zusatzübereinkommen ratifiziert und ist somit in sämtlichen UNCLOS zurechenbaren Gremien stimmberechtigt. Auch wenn wir ein Binnenland sind, haben wir Verantwortung für die Ozeane und ich erwarte mir von der Bundesregierung, dass sie nicht nur an dementsprechenden Konferenzen teilnimmt, sondern dass sie ihre Stimme im Sinne der Umwelt, der Nachhaltigkeit und der Menschen erhebt”, so Bayr abschließend. (Schluss) up

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
(C) Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender. SPÖ-Parlamentsklub

BayrBiodiversitätOzeaneSPÖ
Comments (0)
Add Comment