Wien (OTS) – Wie reagieren Menschen, wenn mitten in der Wiener Innenstadt ein erwachsener Mensch am Euter einer Kuh nuckelt? Dieser Frage gingen die Tierschützer:innen des VGT in ihrer heutigen Protestaktion nach. Aktivist:innen in Kuh-Kostüm stellten das Säugen menschlicher Erwachsener nach – Passant:innen reagierten verwundert bis schockiert.
VGT-Campaigner Georg Prinz: „Diese Darstellung mag Empörung hervorrufen, doch sie zeigt, was Kuhmilchkonsum tatsächlich bedeutet:
das Trinken der Muttermilch von Rindern. Ob nun über Melkmaschine, Molkerei und Kühlregal oder direkt aus dem Euter ist kein relevanter Unterschied.“
Der VGT kritisiert mit den Aktionen, die bis zum 1. Juni (Weltmilchtag) in Innsbruck, Klagenfurt, Graz, Salzburg, Baden, Bregenz und eben Wien stattfinden, insbesondere die immer noch verbreitete Anbindehaltung von Milchkühen in der österreichischen Landwirtschaft. [Schätzungsweise 42% der Rinder in Österreich stehen angebunden im Stall.]
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Georg Prinz weiter: „Wir fordern ein Verbot der Anbindehaltung, ausnahmslos. Auch die derzeit legale Anbindehaltung mit sogenanntem Freilauf an 90 Tagen im Jahr ist keinesfalls Tierschutz-konform – vor allem, wenn wie derzeit möglich, die Dauer des Freilaufs pro Tag und die Art des Auslaufs nicht geregelt sind. Selbst wenige Minuten in dunklen Buchten gelten damit als Freilauf!“
Der VGT hat diesen gesetzlichen Mangel in seiner [Stellungnahme zur Tierschutzgesetz-Novelle]
(https://vgt.at/presse/news/2022/news20220527kl.php) deutlich
gemacht. Weiters wird auch die fehlende Kontrollmöglichkeit der Einhaltung von Freilauf-Zeiten kritisiert.
Der Kuhmilchkonsum stagniert in Österreich – trotz massiver Bewerbung durch die Milchbranche. Gleichzeitig müssen die einzelnen Kühe aufgrund von Hochleistungszucht und Energiefütterung immer mehr Milch produzieren. Die Kälber, deren Geburt notwendig ist, damit Kuhmütter überhaupt Milch erzeugen, bekommen jedoch nur 3,4 % der Gesamtproduktion. Die Muttermilch der Kälber geht an den Menschen, während die Kälber billigen Milchaustauscher bekommen.
„Es wäre wünschenswert, wenn die Österreicher:innen ihren Milchkonsum kritischer hinterfragen würden in Hinblick auf Tierleid und Tierausbeutung. Es gibt viele pflanzliche Alternativen, die ohne die Nutzung von Tieren und damit in Zusammenhang stehendem Leid auskommen“ so Prinz abschließend.
Der VGT fordert ein Ende der Anbindehaltung und eine Abkehr von der Hochleistungszucht.
[Fotos von den Aktionen]
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