Grüne Wien/Stadler, Malle, Berner: Große Versäumnisse bei Missbrauchsverdacht im Kindergarten

Wien (OTS) – Die Grünen begrüßen die heute stattgefundene Sondersitzung des Gemeinderatsausschusses für Bildung zur Causa Missbrauchsverdacht im Kindergarten. Durch die Sondersitzung und die vergangene Woche eingebrachte Dringliche Anfrage der Grünen konnte nun endlich mit der Aufklärung des Vorfalls begonnen werden. Viele Eltern und Mitbetroffene fühlen sich zurecht im Stich gelassen. 13 Monate lang hat die Stadt Wien die Eltern des Kindergartens nicht informiert und keine weiteren Maßnahmen zur Aufklärung gesetzt. Im Sonderausschuss wurde klar, dass sich die MA 10 vor 13 Monaten nicht in der Verantwortung sah, aktiv möglichen weiteren Fällen nachzugehen. Viel zu lange wurde versucht, den Fall herunterzuspielen und unter den Teppich zu kehren.

Und auch jetzt melden Betroffene, dass noch immer nicht alle Eltern ausreichend informiert wurden. Die Eltern warten noch auf die versprochene niederschwellige Unterstützung, psychologische Begleitung und Mediation mit den Pädagog:innen. “Stadtrat Wiederkehr muss nun sein Versprechen einlösen und sofort reagieren. Eine kostenlose, psychologische Betreuung der Eltern und ihrer Kinder sowie die Supervisionsmöglichkeit für die Pädagog:innen muss nun umgehend und unbürokratisch zur Verfügung gestellt werden. Es kann nicht sein, dass die Betroffenen in dieser schwierigen Situation alleine gelassen werden”, so die Grünen Bildungssprecher:innen Julia Malle und Felix Stadler. Mehrsprachige Informationen sind hierbei unabdingbar, denn auch jene Eltern, die nicht Deutsch sprechen, dürfen nicht im Dunkeln gelassen werden.

Die Grünen unterstreichen ihre Forderung nach lückenloser Aufklärung, nach einer unabhängigen Untersuchung sowie der raschen Umsetzung von geeigneten Präventionsmaßnahmen zum Schutz aller Kinder. “Damit sich ähnliche Ereignisse nicht in einem anderen Kindergarten einfach wiederholen können, fordern wir die Verbesserung der Kinderschutzpolicy für alle elementaren Bildungseinrichtungen Wiens. Institutionelle Schutzkonzepte mit klar festgeschriebenen Prozessen und Abläufen sind immens wichtig, um in diesem sehr sensiblen und komplexen Feld ein rasches Reagieren zum Schutz der Kinder zu ermöglichen”, so die Grüne Familiensprecherin Ursula Berner.“ Nach all diesen reichlich späten Bemühungen ist nun endlich eine Entschuldigung bei den betroffenen Eltern für die massiven Fehler und das Kommunikationsversagen seitens der Stadt Wien dringend notwendig”, so Malle und Stadler abschließend.

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