Wien (OTS) – „Eine im internationalen Vergleich reiche Gesellschaft wie Österreich dürfte es sich nicht leisten, Kinder in Armut zu belassen. Trotzdem tun wir es. Armut wird hierzulande vererbt, weil der Staat bisher zu wenig Ausgleich geschaffen hat, und das muss sich ändern“, formuliert die Kinder- und Jugendsprecherin der Grünen, Barbara Neßler, anlässlich des internationalen Kindertags am 1. Juni ihr zentrales politisches Anliegen.
Neßler nennt dazu die Zahlen: Laut EU-SILC 21 („SILC – Community Statistics on Income and Living Conditions“ ist eine jährliche Erhebung über die Lebensbedingungen der Privathaushalte in der EU) waren im Jahr 2021 23 Prozent der unter 18-Jährigen armuts- und ausgrenzungsgefährdet. Das sind 368.000 Kinder und Jugendliche, 111.000 von ihnen leben in Haushalten von Alleinerziehenden. 90 Prozent der Alleinerziehenden sind Frauen. Armut ist also nicht nur erblich, Armut ist auch weiblich, und Armut ist alleinerziehend. 36 Prozent der Kinder von Alleinerziehenden erhalten keine Unterhaltszahlungen oder Ersatzleistungen. Das sind circa 60.000 Kinder, die bisher schlichtweg im Stich gelassen werden.
„Besonders wichtig ist für uns daher der sich in Ausarbeitung befindliche ‚Nationale Aktionsplan Kindergarantie‘, der die Bekämpfung von Kinderarmut zum Ziel hat. Die im Aktionsplan festgehaltenen Maßnahmen und Handlungsfelder werden den Bildungsbereich bis hin zu gesunder Ernährung, Kinder- und Jugendgesundheit und sozialer Absicherung sowie viele andere essentielle Bereiche umfassen“, führt Nessler aus und betont, dass dafür auch zivilgesellschaftliche Stimmen und NGOs in die Ausarbeitung miteinbezogen wurden und werden. „Kinderarmut ist inakzeptabel. Der Aktionsplan sollte dazu führen, dass wir hier in den kommenden Jahren sehr deutliche Verbesserungen erreichen“, meint Nessler abschließend.
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