Greenpeace warnt: Jede sechste Säugetierart in Europa vom Aussterben bedroht

Wien (OTS) – Anlässlich des internationalen Tages der biologischen Vielfalt am 22. Mai warnt die Umweltschutzorganisation Greenpeace vor einem Massensterben der Arten in Europa. Jede sechste Säugetierart in Europa ist laut der Weltnaturschutzunion (IUCN) vom Aussterben bedroht, bei mehr als einem Viertel der Säugetiere gehen die Populationen zurück. Auch bei Vögeln sind die Zahlen dramatisch: In den letzten 40 Jahren hat sich die Anzahl von Vögeln in Europa laut einer Studie der Royal Society for the Protection of Birds um 600 Millionen verringert. In Österreich sind 39 Prozent aller Tierarten gefährdet. Greenpeace fordert europäische PolitikerInnen auf, angesichts der Artenkrise endlich zu handeln. Unter anderem müssen mindesten 30 Prozent der Landflächen bis 2030 unter strengem Schutz stehen, so die Umweltschutzorganisation.

„Die Artenkrise hat Europa fest im Griff – und bedeutet weit mehr als das Verschwinden einzelner Tiere. Nimmt die Biodiversität ab, wirkt sich das auf ganze Ökosysteme aus und bedroht letztendlich unmittelbar unsere Lebensgrundlage. Wir müssen jetzt endlich handeln, um die Artenkrise aufzuhalten,” erklärt Lukas Meus, Biodiversitätsexperte bei Greenpeace in Österreich. Laut der Weltnaturschutzunion IUCN sind 1.677 Tier- und Pflanzenarten von insgesamt 15.066 bewerteten Arten in Europa vom Aussterben bedroht. Der Polarfuchs, der Europäische Nerz, die Mittelmeer-Mönchsrobbe, der Nordatlantische Glattwal und der Eisbär gehören zu den am stärksten gefährdeten Säugetieren in Europa. Die Gründe für den Artenverlust sind vielfältig, allerdings hauptsächlich von Menschen verursacht. Dazu gehören die industrielle Landwirtschaft, Waldzerstörung, Verschmutzung der Natur und die Auswirkungen der Klimakrise auf Arten und deren Lebensräume. In Österreich ist jedes zweite Wirbeltier bedroht. 59 Prozent der Lebensraumtypen in Österreich sind von vollständiger Vernichtung bedroht, stark gefährdet oder gefährdet.

Im Vorfeld des internationalen Tages der biologischen Vielfalt fordert Greenpeace, dass die CBD-Artenschutzkonferenz heuer umgesetzt werden muss. Bei der Konferenz werden die globalen Artenschutzziele und -maßnahmen bis 2030 beschlossen. Aufgrund der COVID-Pandemie wurde die Konferenz mehrmals verschoben. Aktuell ist weiterhin unklar, ob die Konferenz im August oder September stattfinden wird. „Dem Artensterben wird weiterhin nicht mal annähernd genug politische Aufmerksamkeit geschenkt. Während zahlreiche Veranstaltungen und internationale Konferenzen bereits wieder stattfinden, steht immer noch nicht fest, ob und wann die Artenschutzkonferenz 2022 abgehalten wird. Doch das globale Massensterben von Tier- und Pflanzenarten macht keine Pause. Politikerinnen und Politiker müssen sich jetzt dafür einsetzen, starke Artenschutzziele zu verankern und gleichzeitig Maßnahmen zu treffen, die sicherstellen, dass die Ziele bindend umgesetzt werden,” so Meus.

Bildmaterial: https://act.gp/Artenvielfalt-Fotos-2022

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