Brüssel/Graz (OTS) – In der heutigen öffentlichen Erörterung zur Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) des AKW Krško muss die Betreiberfirma Nuklearna Elektrarna Krško d.o.o in Graz Rede und Antwort stehen. Kritische Punkte sind weiterhin die Erdbebensicherheit, die Endlagerung alter Brennstäbe, die Herausforderungen zur Kühlung des Kraftwerkes und die veränderte Sicherheitslage. Im Bericht wird nur unzureichend auf die Auswirkungen der Klimakrise auf das Atomkraftwerk eingegangen:
Extremwetterereignisse wie Dürre können zu einem Tiefstand des Flusses Save, gleichzeitig zu einer erhöhten Wassertemperatur führen und damit zu einer unzureichenden Kühlung des Atomkraftwerkes. Nach Daten der European Facilities for Earthquake Hazard and Risk (EFEHR) steht das Kraftwerk in einer roten Erdbebenzone. Zwar wurden die neuen Gebäudeteile nun besser ausgerichtet, die alten Gebäudeteilen und damit der Reaktor bleiben jedoch weiterhin ungeschützt.
Thomas Waitz, EU-Abgeordneter der Grünen und Ko-Vorsitzender der Europäischen Grünen Partei, sagt: „Eine Laufzeitverlängerung bis 2043 sollte nicht möglich sein, wenn Slowenien die Warnungen in ihrem eigenen Bericht ernst nehmen würde. Die Klimakrise hat direkte Auswirkungen auf die Kühlung der Atomkraftwerke in Europa. Der Bericht beschwichtigt, anstatt ernsthafte Lösungen aufzuweisen. Die Erdbebensicherheit der Kraftwerkes ist weiterhin ungeklärt, die Daten im Bericht sind unvollständig und die Sicherheitskonzepte veraltet. Nach den heutigen internationalen Vorschriften wäre der Standort nicht mal in Erwägung gezogen worden. Slowenien und Kroatien stecken den Kopf in den Sand, statt den Tatsachen ins Auge zu sehen, dass das Atomkraftwerk abgedreht werden muss.“
Die aktuellen Entwicklungen im Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine haben dazu geführt, dass erstmals in der Geschichte zivile AKWs zu einem Bestandteil militärischer Strategien geworden sind.
„Im Zuge des Jugoslawien-Krieges wurde ein Protokoll erstellt, um das AKW möglichst schnell abschalten zu können. Ich stelle in Frage, ob das Protokoll auf die veränderte Sicherheitslage ausreichend reagieren kann. Unter diesen Umständen ist eine Laufzeitverlängerung verheerend für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger“, so Waitz abschließend.
Der UVP sowie die Bewertung durch das Umweltbundesamt finden Sie hier: [https://www.umweltbundesamt.at/uvp-kkw-krsko-lte]
(https://www.umweltbundesamt.at/uvp-kkw-krsko-lte)
Erdbeben-Gefährungs-Karte von EFEHR 2021:
[http://www.efehr.org/earthquake-hazard/What-is-earthquake-hazard/]
(http://www.efehr.org/earthquake-hazard/What-is-earthquake-hazard/)
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