Südwind: Bundesminister Totschnig muss sich gegen Rekord-Tempo bei globaler Entwaldung stellen

Wien (OTS) – Auf Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig kommen dringende Aufgaben auf europäischer Ebene zu. Konsument:innen in Österreich sind über internationale Lieferketten unweigerlich verbunden mit Menschen im Globalen Süden – vom Futtermittelanbau für die Viehwirtschaft bis hin zur Bereitstellung von Rohstoffen wie Palmöl, Rohrzucker und Kakao. „In Zeiten von Klimakrise, Rohstoffkonflikten und Rekordabholzung braucht es dringend effektive internationale Schutzmaßnahmen für Mensch und Natur. Um den endgültigen Kollaps des Amazonas-Ökosystems zu verhindern, müssen auch europäische Import-Länder wie Österreich in die Pflicht genommen werden“, sagt Südwind-Sprecher für Waldschutz Joachim Raich.

Die österreichische Menschenrechtsorganisation appelliert an Neo-Bundesminister Totschnig, sich für faire Handelsbedingungen und ein strenges EU-Waldschutzgesetz starkzumachen. Produkte, die in Europa und Österreich gehandelt werden, müssen in ihrem Ursprung legal sein und dürfen nicht auf Naturzerstörung oder Menschenrechtsverletzungen basieren. Nur mit verbindlichen Sorgfaltspflichten und fairen Handelsbedingungen kann der kurzsichtige Raubbau gestoppt werden.

„Weltweit verlieren wir im Schnitt alle 27 Minuten eine Waldfläche in der Größe des Wiener Praters“, erklärt Südwind-Experte Raich. „Die EU hat als zweitgrößter Importeur von Produkten, die auf Waldzerstörung basieren, eine besondere Verantwortung. Waldzerstörung befeuert die Klimakrise und das Artensterben und steht häufig in Zusammenhang mit Landraub und Menschenrechtsverletzungen an indigenen und lokalen Communities.“

Südwind fordert von Bundesminister Totschnig vollen Einsatz für eine umfassende Nachschärfung des EU-Waldschutzgesetzes. Für ihren Handel innerhalb der EU müssen Unternehmen sicherstellen, dass ihre Produkte und Lieferketten transparent nachverfolgbar und frei von Ausbeutung und Naturzerstörung sind. Dazu muss der vorliegende Gesetzesentwurf um Menschen- und Arbeitsrechtsstandards erweitert werden und strenge Sanktionen bei deren Nicht-Beachtung festlegen.

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