World Vision fordert Plan und Budget für Entwicklung

Wien (OTS) – „In der Ukraine herrscht Krieg, West- und Ostafrika stehen vor einer der schlimmsten Hungerkrisen seit Jahrzehnten, in Afghanistan leiden die Menschen an einer der gravierendsten humanitären Katastrophen seit langem, COVID-19 ist noch nicht überstanden. Die österreichische Bundesregierung hat schon viel getan, insbesondere in der Ukraine-Hilfe. Aber die gewaltige Not in anderen Ländern darf darüber nicht vergessen werden. Hier kann die österreichische Regierung noch einen klareren Beitrag zu Entwicklung und Rettung von Menschenleben leisten, wie das auch uns vergleichbare Länder wie Deutschland oder Dänemark vorzeigen.“ Darauf macht der Geschäftsführer von World Vision Österreich, Sebastian Corti, heute aufmerksam. Gerade vor dem Hintergrund dieser weltweiten Abwärtsspirale für die Ärmsten der Armen müsse effizient und mit erhöhten Mitteln geholfen werden, erklärt er.

Österreich müsse jetzt ein klares Bekenntnis zur internationalen Entwicklung ablegen. „Über die rasche humanitäre Hilfe hinaus müssen wir Programme auf den Weg bringen, die den Menschen in den Ländern des globalen Südens eine langfristige Perspektive geben und ihnen den Umgang mit den multiplen Krisen ermöglichen“, betont Corti. „Das ist nur möglich, wenn die Regierung endlich die ‚Strategie der Humanitären Hilfe‘ und das ‚Dreijahresprogramm der österreichischen Entwicklungspolitik 2022- 2024‘ beschließt und es auch budgetär so unterfüttert, dass die Hilfe Wirkung zeigen kann. Österreichische Hilfsorganisationen haben gezeigt, was sie im Auftrag der Bundesregierung leisten können.“

Österreich rangiert im internationalen Vergleich der Ausgaben für Entwicklungszusammenarbeit seit langem unter den Schlusslichtern in Europa. Auch 2021 wurden nur 0,31 Prozent des Bruttonationaleinkommens (BNE) dafür zur Verfügung gestellt. 0,7 Prozent sind das erklärte internationale Ziel, zu dem sich auch die österreichische Bundesregierung bekannt hat. „Im Regierungsprogramm ist eine Erhöhung vorgesehen“, sagt Corti. „Diese ist jetzt notwendiger denn je.“

„Die Menschen in den Ländern des globalen Südens spüren etwa auch die Folgen des Klimawandels besonders stark“, erklärt Sebastian Corti weiter. „Neben dem Ukraine-Konflikt sind es vor allem die ausbleibenden Regenfälle, die derzeit in Afrika eine große Ernährungskrise verursachen.“ Gerade für diese Regionen seien langfristige Hilfen unabdingbar. „Die Menschen brauchen die Hilfe jetzt, jeder Tag zählt. Und sie brauchen Strategien und Maßnahmen, die ihnen auch langfristig das Überleben und ein Leben in Würde sichern“, so Corti. Österreich sei aufgefordert, hier endlich zu handeln.

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