ORF-2-Premiere für Michael Sturmingers ORF/SWR-Komödie „Die Unschuldsvermutung“

Wien (OTS) – Machtspiele, Eitelkeiten, Selbsttäuschung, Rache – doch es gilt „Die Unschuldsvermutung“. Hinter die Kulissen des Opernbetriebs mitten in die aufgeheizte Stimmung des Festspielkarussells führt Michael Sturmingers gleichnamige Komödie am Mittwoch, dem 27. April 2022, um 20.15 Uhr in ORF 2. „Tatort“-Kommissar Ulrich Tukur gibt darin einen berühmten Dirigenten, dessen Aufführung des „Don Giovanni“ bei den Salzburger Festspielen in Turbulenzen gerät, nachdem der ebenso berühmte Regisseur nach einem Wutanfall die Festspiele verlassen hat. Dirigent Marius Atterson wiederum muss jederzeit mit MeToo-Anschuldigungen rechnen, und es ist wohl nur eine Frage der Zeit, bis die Bombe platzt und ihn die Sünden der Vergangenheit einholen. Ulrich Tukur gegenüber steht Catrin Striebeck als temperamentvolle und als besonders schwierig geltende Regisseurin. Wozu Frauensolidarität imstande ist, zeigen Laura de Boer, Marie-Christine Friedrich und Daniela Golpashin. Robert Stadlober spielt den ruhenden Pol im Festspielzirkus, Michou Friesz und August Zirner geben die um Balance bemühten Festspielverantwortlichen. In weiteren Rollen standen für diese ORF/SWR-Koproduktion im Herbst 2020 in Salzburg u. a. auch Christine Ostermayer und Brigitte Hobmeier vor der Kamera. „Jedermann“-Regisseur Michael Sturminger zeichnet nicht nur für die Inszenierung dieses Fernsehfilms verantwortlich, sondern hat auch das Drehbuch dazu geschrieben.

Ulrich Tukur: „Eine Figur mit einem kleinen Abgrund“

Ulrich Tukur über seine Rolle: „Marius Atterson ist ein weltbekannter Dirigent, ein Alphamännchen, der hier ,Don Giovanni‘ dirigiert und selbst ein Don Juan, ein Frauenheld, ist. Er ist ein Mensch mit sehr viel Charme, der es aber mitunter übertreibt und dafür die Rechnung bekommt. Atterson glaubt, er ist einer der Allergrößten, und muss dann leidvoll erfahren, dass er eben doch nicht der Allergrößte ist. Eine Figur mit einem kleinen Abgrund.“

Drehbuchautor und Regisseur Michael Sturminger: „Film mit Leichtigkeit“

Welche Rolle Selbstironie und Michael Sturmingers eigene Erfahrungen und Erlebnisse einnehmen? „Ich hoffe, dass dieser Einblick in die Welt der Oper den Zusehern Freude macht. Selbstironie ist beim Schreiben einer Komödie sicher die wichtigste Voraussetzung, über wen kann man denn besser lachen als über sich selbst. Selbstverständlich liegen hinter vielen Details aus dem Drehbuch Erfahrungen aus dem echten Theaterleben, doch war es mir ein Anliegen, den Film mit Leichtigkeit zu erzählen. Vorbild ist dabei der unerreichbare Stil von Billy Wilder und Ernst Lubitsch, die ihre Theater- und Filmwelt auch zum Thema von Komödien gemacht haben.“

Und weiter über das Ensemble: „Ulrich Tukur ist ein Geschenk! Er ist ein ungeheuer vielfältiger Schauspieler und darüber hinaus auch ein begnadeter Komödiant. Aber bringt durch seine lange, eindrucksvolle Karriere auch eine Aura mit, die es ihm ermöglicht, einen weltberühmten Künstler zu spielen, weil alle Zuseher ihn als weltberühmten Künstler kennen. Glücklicherweise konnten wir mit Catrin Striebeck, Laura de Boer, Christine Ostermayer, Marie-Christine Friedrich, Michou Friesz, Daniela Golpashin, Brigitte Hobmeier, Simon Schwarz und last not least August Zirner ein Ensemble von Schauspielern gewinnen, die allesamt Hauptrollen spielen und mit Ulrich auf Augenhöhe agieren können. Diese wunderbaren Schauspieler tragen den Film, und ich muss noch immer staunen, dass es uns gelungen ist, sie alle zu verpflichten.“

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Vorfreude in Festspiel-Salzburg: Die Neuinszenierung von Mozarts „Don Giovanni“ ist in den Endproben, die Ankunft des berühmten Dirigenten Marius Atterson (Ulrich Tukur) steht unmittelbar bevor. Unglücklicherweise fühlt sich der nicht minder berühmte Opernregisseur Roth (Simon Schwarz) in einer Probe dermaßen provoziert, dass er sich mit seiner Unbeherrschtheit ins Abseits schießt. Die Festspielpräsidentin bleibt cool und überredet Beate Zierau (Catrin Striebeck) – eine als besonders schwierig geltende Regisseurin – in die Produktion einzusteigen. Eine pikante Wahl, waren Atterson und Zierau doch einmal verheiratet. Der Festspielintendant fürchtet Querelen. Die Presse dagegen freut sich über den Coup. Vor allem Journalistin Franziska Fink (Marie-Christine Friedrich) – sie hat sich vorgenommen, den charmanten Frauenverführer Atterson als MeToo-Täter zu entlarven. Da kommt Zierau mit ihren offenen Rechnungen gerade recht. Oder Attersons Agentin Ada Lubovsky (Daniela Golpashin), die er zurzeit umgarnt. Von des Maestros momentaner Meisterschülerin Karina Samus (Laura de Boer), die die Proben für ihn leitet und eine Pariser Vergangenheit mit ihm teilt, ganz zu schweigen. Die drei jungen Frauen haben die Selbstüberschätzung des Dirigenten satt. Sie verbünden sich und schmieden einen Plan, um ihn pressewirksam bloßzustellen. Und so zieht sich über Marius Atterson noch vor der Premiere eine dunkle Wolke zusammen …

„Die Unschuldsvermutung“ ist eine Produktion der Superfilm im Auftrag von ORF und SWR, gefördert vom Land Salzburg.

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