Landesstrategie Niederösterreich 2030: Ergebnisse der Haushaltsbefragung präsentiert

St. Pölten (OTS/NLK) – „Es gibt ein starkes Interesse der niederösterreichischen Landsleute, Niederösterreich mitzugestalten“, betonte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner heute, Dienstag, im Zuge der Präsentation der Ergebnisse der Haushaltsbefragung und Bürgerbeteiligung im Rahmen der Landesstrategie Niederösterreich. Gemeinsam mit LH-Stellvertreter Franz Schnabl, Landesrat Gottfried Waldhäusl und dem für die Durchführung der Bürgerbeteiligung verantwortlichen Meinungsforscher Prof. Peter Filzmaier stellte sie im Rahmen einer Pressekonferenz im NÖ Landhaus die wichtigsten Ergebnisse und Erkenntnisse aus der Haushaltsbefragung sowie einer parallel dazu durchgeführten Befragung von Schülerinnen und Schülern vor.

Zunächst ging die Landeshauptfrau auf den Prozess zur neuen Landesstrategie näher ein: „Vor einem Jahr haben wir den Startschuss zu unserer neuen Landesstrategie Niederösterreich 2030 gesetzt, unter dem Motto ,Mein Land denkt an morgen‘“.Ziel sei es, langfristige Perspektiven für eine erfolgreiche Zukunft aufzuzeigen, und zwar „parteiübergreifend, gemeinsam mit der Wissenschaft, gemeinsam mit internationalen Expertinnen und Experten und vor allem mit den niederösterreichischen Landsleuten“, so Mikl-Leitner. Die fünf zentralen Fragestellungen dabei: Wovon leben wir morgen? Wie leben wir morgen? Worauf achten wir morgen? Wer wollen wir morgen sein? Wie organisieren wir uns morgen? Diese Fragestellungen werden in drei Zukunftsfeldern bearbeitet, skizzierte sie: „Das Zukunftsfeld der ,opinion leader‘ wird von Dr. Steffi Burkhart geleitet. Hier haben bereits fünf wichtige Zukunftsdiskussionen mit zehn internationalen Expertinnen und Experten stattgefunden. Das Zukunftsfeld der Wissenschaft hat Prof. Christoph Badelt übernommen, er sichtet das riesige Spektrum an Studien und wissenschaftlichen Arbeiten. Das dritte Zukunftsfeld, die Bürgerbeteiligung, wird von Prof. Peter Filzmaier geleitet, hier geht es uns um die Einbindung der niederösterreichischen Landsleute, um ihre Meinungen, Gedanken und Anregungen.“ Die in diesem Zusammenhang durchgeführte Haushaltsbefragung habe sich als „äußerst erfolgreich“ erwiesen, sagte die Landeshauptfrau: „Über 110.000 Fragebögen sind zurückgekommen. Das ist eine riesige Anzahl und die größte Haushaltsbefragung, die es jemals in Niederösterreich gegeben hat.“

Die große Beteiligung zeige auch, „dass Niederösterreich den Menschen am Herzen liegt und sie mitgestalten wollen“, freute sich Mikl-Leitner. Als besonders wichtige Themen, die aus der Befragung hervorgegangen seien, nannte sie die Bereiche Gesundheit und Pflege, Beschäftigung und Qualifizierung, Umwelt und Klima sowie das Thema Heimat. Der nächste Schritt sei nun die Durchführung von Regional-Veranstaltungen, dabei soll die Haushaltsbefragung „mit Impulsen und Inputs aus den Regionen“ ergänzt werden. Alle Ergebnisse der drei Zukunftsfelder sollen anschließend in einen großen Zukunftsreport einfließen, so die Landeshauptfrau: „Dieser soll im Oktober dieses Jahres präsentiert werden.“

„Alle miteinander haben wir das Ziel, das Leben in diesem wunderschönen Bundesland positiv weiterzuentwickeln“, hielt LH-Stellvertreter Schnabl in seiner Stellungnahme fest. Dabei sei es wichtig, auf die aktuellen Trends und Herausforderungen zu achten. Schnabl sprach auch von einer „unglaublichen Beteiligung“ an der Haushaltsbefragung, die zeige, „wie wichtig den Menschen in unserem Bundesland die Zukunft unseres Landes ist“.

„Es ist wichtig und richtig, dass wir diese Strategie gemeinsam erstellen und auch die Bevölkerung mit dabei ist“, meinte Landesrat Waldhäusl. „Wir werden gemeinsam mit der Bevölkerung eine Strategie erarbeiten, wo die Menschen spüren, es geht auch darum, wie unser Land in zehn, fünfzehn Jahren, für unsere Kinder und Enkelkinder, aussieht“, betonte er.

Exakt 111.054 Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher haben sich beteiligt, sprach auch Prof. Filzmaier von einer „sensationellen Rücklaufquote“ und der „größten Bürgerbeteiligung, die es jemals in Niederösterreich gegeben hat“. Zusätzlich zur Haushaltsbefragung seien auch eine repräsentative Studie sowie eine Befragung von Schülerinnen und Schülern durchgeführt worden, informierte er.

Die Feldphase der Haushaltsbefragung datierte vom 20. Oktober bis 31. Dezember 2021. „Klar über 90 Prozent der Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher sehen das Land als einen sehr guten oder eher guten Ort zum Leben, ähnlich gut wird Niederösterreich als Ort zum Aufwachsen der Kinder oder zum Altwerden gesehen“, fasste er ein Ergebnis der Befragung zusammen. Zum Thema „Heimat“ seien die Werte ebenfalls sehr hoch, so gebe es auf Ebene der Gemeinden, der Region, des Bundeslandes und auch für Gesamt-Österreich ein „sehr hohes Heimatgefühl“. Bei der Entwicklung bis 2030 werde mehrheitlich für die Gemeinde, die Region und das Bundesland eine positive Entwicklung erwartet, auf Ebene von Europa und der Welt gebe es „eindeutig mehr Sorgen – und das noch vor dem Ukraine-Krieg“. Als „Top-Themen“ für die Zukunft habe die Haushaltsbefragung die Themen Gesundheit, Pflege, Arbeit, Sicherheit sowie Umwelt und Klima ergeben, informierte er weiters.

Die repräsentative Studie mit rund 1.500 telefonisch bzw. online befragten Personen (im Zeitraum 20. Oktober bis 19. November 2021) habe eine sehr hohe Zufriedenheit mit der Lebenssituation in Niederösterreich ergeben, führte Filzmaier auch daraus einige Ergebnisse an: 85 Prozent glauben, dass sie 2030 noch immer in Niederösterreich wohnen werden, 92 Prozent sind sehr oder eher zufrieden mit ihrer beruflichen Situation. „Eher schwierig“ schätzen 54 Prozent die Berufschancen für Kinder und Jugendliche ein.

Die Schülerinnen- und Schülerbefragung wurde bei Jugendlichen ab 14 Uhren in allen Schultypen durchgeführt, und zwar im Zeitraum Oktober 2021 bis 14. Jänner 2022. Als Top-Themen für die Schülerinnen und Schüler haben sich hier die Themen Umwelt und Klima, Wirtschaft, leistbares Wohnen und Arbeitsmarkt erwiesen. Die Berufswelt werde von den Jugendlichen „etwas optimistischer“ eingeschätzt, berichtete Filzmaier: „Eine knappe Mehrheit sieht die Jobchancen durchaus positiv.“

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