Wien (OTS) – Eine der wichtigsten medizinischen Entwicklungen der letzten mehr als 200 Jahre ist die Erforschung und das Ausrollen von Impfungen. Dank der Immunisierung mittels Impfung wurden Krankheiten ausgerottet oder haben zumindest ihren Schrecken verloren. Heute wissen wir, dass hohe Durchimpfungsraten – vor allem bei so genannten Kinderkrankheiten – ein Mehr an Gesundheit bedeuten, ebenso wie ein deutliches Mehr an Lebensqualität. Damit einhergehend ist auch eine längere Lebenserwartung. Umso unverständlicher ist es daher für den Grünen Gesundheitssprecher Ralph Schallmeiner, wenn Impfungen per se diskreditiert und mittels Halb- und Unwahrheiten in unseren Breiten schlechtgemacht werden. Die oftmals dogmatisch vorgetragenen Begründungen wurden wissenschaftlich widerlegt. Manche damit einhergehende Narrative sind nicht umsonst in der Wissenschaftsleugnung beheimatet. „Dabei geht es nicht alleine um die Covid-19-Schutzimpfung, sondern auch um alle anderen Impfungen. Dass es in den letzten Jahrzehnten keine Masernepidemien mehr bei uns in Österreich gab, ist der hohen Durchimpfungsrate zu verdanken. Umso schlimmer, wenn jetzt die Skepsis gegen diese und andere zentrale und wichtige Impfungen wächst.“, sagt Schallmeiner.
Unverständlich ist für Schallmeiner auch, dass immer öfter Eltern ihre Kinder nicht ausreichend immunisieren lassen:
„Gebärmutterhalskrebs hat zum Beispiel dank der HPV-Impfung in den Niederlanden seinen Schrecken verloren, bei uns gibt es immer noch genügend Eltern, die ihre Kinder nicht am kostenlosen Impfprogramm in den Schulen teilnehmen lassen.“ Ausschlaggebend für diesen Umstand ist aus Schallmeiners Sicht, die sich seit Jahren immer weiter verbreitende Ansicht, dass Impfungen per se schlecht für das Immunsystem seien, und für schwere Erkrankungen verantwortlich seien. Als Grundlage hierfür dienen so genannte alternative Fakten, welche zwar auf die Emotionen der Menschen zielen, aber keinerlei wissenschaftliche Evidenzen aufweisen. Die WHO zählte nicht umsonst im Jahr 2019 die wachsende Zahl von Impfgegner:innen zu den zehn größten Gefahren für die Gesundheit. „Umso wichtiger ist es, dass wir bereits in der Schule den Umgang mit Wissenschaft, mit Fakten und Evidenzen vermitteln. Ebenso braucht es mehr Augenmerk auf Aufklärung in Sachen Impfen. Es gilt die vorhandene und um sich greifende Skepsis gegen Impfungen mit Zahlen, Daten und Fakten zu entkräften. Das alles muss aber auf Augenhöhe und in verständlicher Art und Weise, und nicht von oben herab geschehen“, meint Schallmeiner.
Gleiches Impfprogramm für ganz Österreich
Zudem will Schallmeiner, dass es zukünftig in ganz Österreich ein einheitliches Impfprogramm gibt. Derzeit laufen bereits erste Gespräche dazu zwischen den Stakeholdern. Das Ziel aus Grüner Sicht muss dabei ein einheitliches Angebot sein, welches als Prophylaxe-Angebot im ganzen Land gleichermaßen zur Verfügung steht. „Die HPV-Impfung muss aus meiner Sicht überall länger als bis zum Ende des 12. Lebensjahres gratis sein, egal ob in Vorarlberg oder in Wien. Ebenso müssen Masern-Auffrischung oder Influenza zu den Gratisangeboten beim Impfen gehören“, so Schallmeiner und abschließend: „Seien wir froh, dass wir Zugriff auf dieses zentrale Werkzeug in der Gesundheits-Prophylaxe haben. Schauen wir, dass die Menschen dieses Werkzeug nutzen können und wollen.“
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