Wien (OTS/SK) – „Einundfünfzig Jahre nach dem ersten Welt-Roma-Kongress am 8. April 1971 sind Rassismus und Diskriminierung gegen Roma und Romnja in Europa immer noch alarmierend weit verbreitet“, stellt Petra Bayr, Nationalratsabgeordnete und Generalberichterstatterin der Parlamentarischen Versammlung des Europarats für die Bekämpfung von Rassismus und Intoleranz, anlässlich des Internationalen Tags der Roma am 8. April fest. ****
„Nirgends war Antiziganismus in letzter Zeit so deutlich zu sehen, wie in den erschreckenden Berichten über die Weigerung einiger Grenzbeamt*innen, Roma-Flüchtlinge, die vor dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine fliehen, in die Nachbarstaaten einzureisen zu lassen“, kritisiert Bayr und ergänzt: „Es ist blanker Rassismus der Roma und Romnja abspricht, ‚echte‘ Flüchtlinge zu sein. In manchen Fällen wurde die Situation auch noch durch ein seit Langem bestehendes strukturelles Problem erschwert: Viele Roma und Romnja in Europa haben keine gültigen Reisedokumente. Gelingt Roma und Romnja trotz aller Widerstände die Flucht, sind sie in den Aufnahmestaaten erneut mit Rassismus konfrontiert. Sie werden von Behörden und freiwilligen Helfer*innen oft schlechter behandelt als andere Flüchtende.“
„Wir müssen in Europa vehement gegen antiziganistische Einstellungen auftreten. Erstens, weil niemand jemals Rassismus oder Diskriminierung ausgesetzt sein sollte und zweitens, weil diese Vorurteile uns daran hindern, den enormen Beitrag zu sehen, den Roma und Romnja jeden Tag für die europäischen Gesellschaften leisten. In der Ukraine beteiligen sich Roma und Romnja aktiv am Kampf gegen die russischen Aggressor*innen und in den Aufnahmestaaten leisten sie einen wesentlichen Beitrag zur humanitären Hilfe“, betont Bayr.
„Heute bekunden wir speziell unsere Solidarität mit den ukrainischen Roma und Romnja und mit allen Menschen, die sich für ihre Sicherheit und ihren Schutz einsetzen. Es ist an der Zeit, rassistische Stereotype zu überwinden. Beenden wir den Antiziganismus ein für alle Mal in ganz Europa!“, ruft Bayr zum Handeln auf. (Schluss) up
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