SPÖ-Lindner ad Plakolm/Rauch: Gehen wir gemeinsam Blut spenden!

Wien (OTS/SK) – Nach dem plötzlichen Vorstoß von Jugendstaatssekretärin Plakolm gegen die Diskriminierung beim Blutspenden hofft SPÖ-LGBTIQ-Sprecher Mario Lindner auf rasches politisches Handeln: Die Staatssekretärin hatte zwar bis 2021 als Abgeordnete zig Mal gegen SPÖ-Anträge gestimmt, die ein rasches Diskriminierungsverbot bei der Blutspende vorgesehen haben – in ihrer neuen Funktion scheint sich ihre Meinung aber gedreht zu haben, wie Medien in den letzten Tagen berichteten. „Das progressive Erwachen in ÖVP-Kreisen zeigt, dass eine einhellige Meinung der Wissenschaft nach jahrelanger Diskussion auch in der Regierung ankommt. Das unterstützen wir“, so Lindner, der auch Vorsitzender der sozialdemokratischen LGBTIQ-Organisation SoHo ist. „Ich erwarte von den beiden Koalitionsparteien ÖVP und Grünen daher rasch ein umfassendes Diskriminierungsverbot in der Blutspenderverordnung. Lassen wir diese vorgestrige Politik endlich hinter uns und ermöglichen allen Menschen, die helfen wollen, endlich die Blutspende.“ ****

In einem Offenen Brief an Plakolm und den zuständigen grünen Gesundheitsminister lädt Lindner heute die beiden zur gemeinsamen Blutspende nach einem raschen Ende der Diskriminierung ein: „Auch wenn dieser Schritt schneller, undramatischer und vor allem mit weniger politischem Hick-Hack im Sinne zehntausender betroffener Schwuler, Bisexueller und transidenter Personen geschafft werden hätte können, zählt am Ende das Ergebnis.“ Und weiter: „Beenden Sie die Diskriminierung durch ein Diskriminierungsverbot in der Blutspenderverordnung rasch und gehen wir zusammen Blut spenden, um den Menschen in unserem Land zu zeigen, dass politischer Fortschritt auch über die Grenzen von Regierung und Opposition hinweg möglich ist!“

Der Offene Brief im Wortlaut:

Beenden wir endlich die Diskriminierung beim Blutspenden!

Sehr geehrte Frau Staatssekretärin Plakolm,

sehr geehrter Herr Bundesminister Rauch!

Wie ich den Medien entnehmen konnte, gibt es inzwischen ein Umdenken einzelner Regierungsmitglieder in Hinblick auf die Diskriminierung bei der Blutspende!

Zu dieser wichtigen Erkenntnis möchte ich Ihnen herzlich gratulieren. Wie bereits das Hearing im Gesundheitsausschuss des Nationalrats im Dezember 2020 zeigte, ist es höchste Zeit, dass auch in Österreich endlich das individuelle Risikoverhalten statt der sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität beim Zugang zur Blutspende zählt. Ich freue mich sehr, dass auch Sie, Frau Staatssekretärin, sich dieser Einsicht inzwischen angeschlossen haben und darf davon ausgehen, dass einem raschen, unkomplizierten Ende des De-Facto-Blutspendeverbots damit nichts mehr im Weg steht.

Auch wenn dieser Schritt schneller, undramatischer und vor allem mit weniger politischem Hick-Hack im Sinne zehntausender betroffener Schwuler, Bisexueller und transidenter Personen geschafft werden hätte können, zählt am Ende das Ergebnis. Ich möchte Sie daher einladen, parteiübergreifend ein Zeichen zu setzen: Beenden Sie die Diskriminierung durch ein Diskriminierungsverbot in der Blutspenderverordnung rasch und gehen wir zusammen Blut spenden, um den Menschen in unserem Land zu zeigen, dass politischer Fortschritt auch über die Grenzen von Regierung und Opposition hinweg möglich ist!

Mit freundlichen Grüßen, Mario Lindner

(Schluss) ls

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