Greenpeace: Mehrheit der Menschen in Ostregion besorgt über Orbán-Bauprojekt am Neusiedler See

Wien (OTS) – Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat in den Bundesländern Wien, Niederösterreich und Burgenland eine Umfrage zum Mega-Projekt der ungarischen Regierung am Neusiedler See durchführen lassen. Das Ergebnis zeigt: Die ÖsterreicherInnen in der Ostregion sind klar gegen das Projekt, für das 60 Hektar Natur zerstört werden sollen. 81 Prozent der Befragten sehen das Projekt und seine Auswirkungen auf die Umwelt mit Sorge. Knapp 90 Prozent sehen dabei die österreichische Bundesregierung in der Verantwortung. Sie soll sich für die Einhaltung der zahlreichen Schutzabkommen und eine grenzüberschreitende Umweltverträglichkeitsprüfung bei der Regierung Viktor Orbáns einsetzen. Das von der ungarischen Regierung unter Premier Viktor Orbán vorangetriebene 60 Hektar große Luxusresort wird gerade inmitten des mehrfach geschützten Nationalparks Neusiedler See gebaut. Besonders heikel ist der baldige Start der Fundament-Betonierungsarbeiten: Sobald der Boden verdichtet und mit Beton versiegelt wurde, ist der Schaden für die Natur angerichtet und kaum mehr rückgängig zu machen. Greenpeace fordert daher den sofortigen Baustopp des Megaprojekts, eine umfassende Redimensionierung sowie eine grenzüberschreitende Umweltverträglichkeitsprüfung.

“Die Österreicherinnen und Österreicher in der Ostregion wollen keine Naturzerstörung am Neusiedler See. Die Ergebnisse der Umfrage zeigen überdeutlich, dass sich eine große Mehrheit Sorgen um dieses einzigartige Naturschutzgebiet macht. Das Mega-Bauprojekt von Viktor Orbán wird als größte Bedrohung für die Natur im Nationalpark gesehen”, sagt Herwig Schuster, Sprecher bei Greenpeace in Österreich. “Die österreichische Bundesregierung muss auf diplomatischem und rechtlichem Weg Druck auf die Regierung in Budapest ausüben, damit das Projekt auf ein erträgliches Maß reduziert wird. Wenn das Projekt so umgesetzt wird wie derzeit geplant, wäre das katastrophal für den Nationalpark und die zahllosen Tier- und Pflanzenarten, die dort beheimatet sind”, so Schuster.

Die Ergebnisse der repräsentativen Umfrage sprechen eine deutliche Sprache: So betrachten 81 Prozent der Befragten das Projekt und seine Auswirkungen auf die Umwelt mit Sorge. Rund 88 Prozent erwarten sich von der österreichischen Bundesregierung, dass sie sich für die Einhaltung des Naturschutzes im österreichisch-ungarischen Schutzgebiet einsetzen soll. Die Forderung, mit allen Mitteln eine grenzüberschreitende Umweltverträglichkeitsprüfung von Ungarn zu erwirken, unterstützen knapp 90 Prozent der Befragten. Außerdem muss verhindert werden, dass das UNESCO-Weltkulturerbe Neusiedler See auf die Rote Liste der UNESCO gesetzt wird – 86 Prozent sind dieser Ansicht. Und sogar 97 Prozent der Befragten sehen eine Gefährdung des Nationalparks und des Sees durch überhandnehmende Bautätigkeiten und andere Faktoren.

Die repräsentative Befragung wurde vom Umfrageinstitut INTEGRAL durchgeführt und richtete sich an 1000 Personen aus Wien, Niederösterreich und dem Burgenland. Für den Mega-Freizeitkomplex mit über 100 Zimmern, einem Parkhaus mit 880 Stellplätzen und einem Yachthafen mit 850 Bootsliegeplätzen wird ein wertvoller Lebensraum dauerhaft zerstört und der UNESCO-Welterbestatus der Region gefährdet. Im Mai wird mit einer Entscheidung des EU-Kommission über eine Beschwerde von Greenpeace gegen das Bauprojekt in Fertőrákos gerechnet.

Die Zusammenfassung der Befragungsergebnisse finden Sie hier:
https://act.gp/3tbFQI2

Die EU-Beschwerde von Greenpeace Österreich finden Sie unter:
https://act.gp/3DyINVC

Ein Factsheet zum Mega-Projekt und der EU-Beschwerde finden Sie unter: https://act.gp/3mSRbZv

Fotos von der Baustelle und von Greenpeace-Protesten gegen das Bauprojekt finden Sie hier: https://act.gp/3Jd0xJu. Bei Angabe der Fotocredits stehen die Bilder für redaktionelle Zwecke kostenfrei zur Verfügung.

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