Europäisches Symposium zum gesellschaftlichen Mehrwert gemeinnützigen Stiftens morgen in Wien

Wien (OTS) – Mit rund 70 Millionen Euro jährlich unterstützen gemeinnützig aktive Stiftungen aus Österreich Projekte im In- und Ausland. Dass engagierte Stifter*innen hierzulande je Spendenzweck mit unterschiedlichen Regelungen konfrontiert sind und teils wesentliche Anteile ihrer Spenden an die Finanz abgeben müssen, kritisieren Expert*innen seit Jahren. Das Europäische Symposium „Stiften kann mehr!“ holt morgen die großartigen Leistungen aus dem Stiftungssektor vor den Vorhang, zeigt Zukunftsperspektiven und Verbesserungsvorschläge gegenüber der Politik auf.

„Gerade jetzt ist der richtige Zeitpunkt für ein österreichisches Signal in Richtung Gemeinnützigkeit! Mit unserem Europäischen Symposium möchten wir dazu einen Anstoß geben, aber auch von guten Beispielen in Europa lernen.“, unterstreicht Monika Kircher, Vorstand der Kärntner Kulturstiftung, die Bedeutung des Europäischen Symposiums, das am 16.3.2022 nationale und internationale Stiftungs-Expert*innen in Wien versammelt. Die Kärntner Kulturstiftung zählt neben dem Verband für gemeinnütziges Stiften, der STRABAG SE und dem Wirtschaftsmagazin trend zu den Organisatoren des Symposiums im STRABAG Kunstforum.

Aufholbedarf durch mangelhafte Rahmenbedingungen

Europaweit fördern etwa 140.000 Stiftungen das Gemeinwohl mit jährlich über 60 Mrd. Euro. Dabei wächst ihre Bedeutung bei der Lösung gesellschaftlicher Probleme zusehends. Die Herausforderungen unserer Zeit – von humanitären Katastrophen über die Pandemie bis hin zum Klimawandel – können vielfach nur in enger Kooperation von staatlichen und privaten Akteuren aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft bewältigt werden.

Österreich hat in diesem Bereich jedoch offenkundig Aufholbedarf:
Im Verhältnis zur Einwohner*innen-Zahl, sind in Deutschland etwa viermal so viele gemeinnützige Stiftungen und in der Schweiz sogar fast zwanzigmal so viele angesiedelt wie hierzulande.

Woran liegt es, dass die Stiftungsdichte hierzulande noch relativ niedrig ist?

Mit der Novellierung des Bundesstiftungs- und Fondgesetzes 2015 wurde der Standort Österreich zwar belebt, doch viele notwendige Verbesserungen warten auf Regierungsebene seit Jahren auf Umsetzung. So etwa die Schaffung von Rechtssicherheit durch die zeitlich unbegrenzte Spendenbegünstigung, die im Regierungsprogramm verankerte Einrichtung einer Koordinations-, Beratungs- und Servicestelle für Stiftungen und Vereine oder die KESt-Befreiung für gemeinnützige Zuwendungen.

Kunst- und Kultureinrichtungen doppelt im Nachteil

„Gerade für Kunst- und Kultureinrichtungen sind die Regelungen zur steuerlichen Absetzbarkeit von Spenden besonders restriktiv, erklärt Ruth Williams, Generalsekretärin des Verbandes für gemeinnütziges Stiften: Voraussetzung für die steuerliche Spendenbegünstigung einer Kultureinrichtung ist eine bestehende öffentliche Förderung sowie die Erfassung der Förderung in der Transparenzdatenbank.“ Es braucht dringend eine Abschaffung dieser Sonderregelung und eine Gleichbehandlung mit anderen gemeinnützigen Organisationen!

„Das philanthropische Potential von gemeinnützig aktiven Stiftungen im Land ist ungemein groß. Um es zu entfesseln, braucht es aber endlich eine aktive und zukunftsweisende Stiftungspolitik!“, betont Williams abschließend.

Das Europäische Symposium „Stiften kann mehr!“ findet am 16. März 2022 von 09:00 – 13:00 Uhr statt. Alle Interessierten haben die Möglichkeit die Live-Übertragung unter folgendem Link mitzuverfolgen:
https://www.kulturstiftung.at/europaeisches-symposium-uebertragung/

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