Internationaler Frauentag: AK Präsident Zangerl fordert Gleichbezahlungsbeauftragte:n!

Innsbruck (OTS) – „Die gravierenden Lohnunterschiede zwischen Männern und Frauen sind in hohem Maße ungerecht“, stellt AK Präsident Erwin Zangerl anlässlich des Internationalen Frauentages klar. Vor allem Tirolerinnen leiden massiv unter der Lohnschere, wie sich auch im Österreich-Vergleich zeigt. Durch die Pandemie haben sich die Einkommensunterschiede zusätzlich verschärft. Aus diesem Grund fordert Tirols AK Präsident mehr Lohngerechtigkeit und bessere Rahmenbedingungen für Frauen.

An sich regelt das Gleichbehandlungsgesetz bereits seit 1979, dass Frauen und Männer in Österreich im Arbeitsleben gleichzustellen sind, dies ist gerade bei den Einkommen nach wie vor nicht der Fall. Im Gegenteil: Die Krise hat die Einkommensungleichheit von Frauen und Männern sogar noch verstärkt. Während die Gesamteinkommen der Männer sogar leicht stiegen (+ 0,1 %; 8,2 Mrd. Euro brutto insgesamt), gingen die der Frauen zurück (- 0,6 %; 4,6 Mrd. Euro brutto insgesamt). Dies auch, da Frauen häufiger in stärker betroffenen Branchen beschäftigt sind.

Auch die Personeneinkommen klafften weit auseinander: Das mittlere Jahreseinkommen der Männer in Tirol lag 2020 bei 36.064 Euro brutto, das der Frauen bei 20.396 Euro brutto. Während die Männer den Österreich-Schnitt sogar leicht übertrafen (+ 1,2 %), lagen die Frauen klar darunter (- 11,3 %). Die schlechte Einkommenssituation Tirols lag damit in erster Linie an den schlechten Verdienstmöglichkeiten für Frauen. Die generelle Einkommensdifferenz zwischen Männern und Frauen lag bei 43 %, bei ganzjähriger Vollzeitarbeit bei 17 %.

AK Zangerl fordert Gleichbezahlungsbeauftragte:n

„Um die Einkommensdiskriminierung von Frauen zu bekämpfen, bedarf es endlich wirksamer Maßnahmen, darunter auch die Schaffung einer bzw. eines Gleichbezahlungsbeauftragten mit echten Kontroll- und Rechtsdurchsetzungskompetenzen. Das wäre ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, um die Lohnschere zu schließen“, so AK Präsident Zangerl. Zudem brauche es besser Rahmenbedingungen, die es Frauen mit Kindern ermöglichen würden in Vollzeit zu arbeiten. Allerdings müsse sich auch in diesem Fall die Lohnschere schließen, denn auch bei einer ganzjährigen Vollzeit-Beschäftigung verdienen Frauen in Tirol weit weniger als Männer. „Es braucht hier dringend Lösungen, denn gerade die Zahl der Frauen, die als Working Poor gelten, steigt. Zudem führt die hohe Teilzeitquote von Frauen letztlich auch zur Altersarmut. Angesichts von bereits 120.000 Menschen, die in Tirol arm sind bzw. als armutsgefährdet gelten, ist es höchst an der Zeit, hier gegenzusteuern“, so Tirols AK Präsident.

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