Volkshilfe Fenninger: Nachhaltiges Gehalts-Plus für Gesundheits- und Sozialbereich jetzt.

Wien (OTS) – Täglich erreichen uns Meldungen von leer bleibenden Stationen aufgrund von Personalmangel, gestern haben die Betriebsrät*innen von acht Organisationen einen erneuten Warnruf abgesetzt – die Personalsituation im Gesundheits- und Sozialbereich ist mehr als ernst.

Für den Direktor der Volkshilfe Österreich Erich Fenninger „ist es bereits 5 nach Zwölf. Und ein wichtiger Schlüssel, um das Problem zu lösen ist eine dauerhafte Erhöhung der Gehälter. Denn nachhaltige Reformen wie eine Änderung der Personalschlüssel und mehr Zeit für die Klient*innen sind erst dann möglich, wenn es auch genügend Mitarbeiter*innen gibt. Diesen Kreislauf gilt es jetzt mit einem mutigen Schritt zu durchbrechen.“

Alarmierende Studie der Arbeiterkammer OÖ

Die aktuelle Studie der Arbeiterkammer OÖ zeigt, dass der Anteil der Beschäftigten, die ihren Job wechseln wollen in den letzten beiden Quartalen 2021 auf einem Dauerhoch ist. Stark gestiegen ist der Wunsch nach einem Jobwechsel in vielen systemrelevanten Berufen -darunter auch im Gesundheits- und Sozialbereich. „Die Corona-Krise hat gezeigt, dass es im Gesundheitssystem nicht primär einen Betten-, sondern einen Pflegeengpass gibt. Was wir uns in der derzeitigen Situation auf keinen Fall leisten können, ist, dass Pflegekräfte und Menschen im Sozialbereich den Job verlassen. Wenn wir die Versorgung sichern wollen, braucht es jetzt massive Verbesserungen für die Beschäftigten dieser Branchen.“, so Direktor Fenninger.

Positive Signale

„Die ersten positiven Signale“, so Fenninger, „sind von Sozialminister Mückstein bereits gekommen, er sieht die Herausforderungen sehr klar. Wichtig dabei ist, dass es nicht um einmalige Prämien geht, die zögerliche Abwicklung des letzten Bonus hat eher zu Frustration geführt. Sondern wir brauchen jetzt eine strukturelle Änderung der Gehaltssysteme für jene, die direkt mit Menschen arbeiten, enormen Belastungen und Risken ausgesetzt sind und auf deren Arbeit wir einfach angewiesen sind. Diese Berufe müssen deutlich besser entlohnt werden. Der Zugang zu Sozialer Arbeit darf nicht zur Lotterie werden. Die Mittel der gescheiterten Impflotterie können jetzt der Startschuss für eine nachhaltige Lösung werden. “

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