Wien (OTS) – „Die Industriellenvereinigung schürt bei den Menschen Angst, um die Privilegien der Reichen abzusichern. Das ist unseriös und zeigt, dass sich eine abgehobene Elite jeder sozialen Verantwortung entziehen will“, so der Vorsitzende der Fraktion Sozialdemokratischer GewerkschafterInnen (FSG), Rainer Wimmer, zur aktuellen Debatte um Vermögenssteuern. Er verweist auf die kürzlich veröffentlichten Schätzungen der Nationalbank, in denen ein Prozent der Reichsten rund 50 Prozent des Vermögens besitzen könnten und somit weit mehr als bisher angenommen. Bei den vermögensbezogenen Steuern hingegen gehöre Österreich laut OECD zu den Schlusslichtern.
„Der österreichische Sozialstaat wird von den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern getragen. Jene Unternehmer, die in Österreich zu Reichtum gekommen sind, haben dies nicht nur durch eigene Leistung geschafft, sondern auch dadurch, weil gut ausgebildete Arbeitskräfte zur Verfügung stehen und durch den sozialen Frieden ein sicherer Wirtschaftsstandort gewährleistet ist. Es ist daher höchst an der Zeit, dass auch Vermögende einen fairen Anteil leisten“, unterstreicht Wimmer.
Als „völlig abstrus“ bezeichnet der FSG-Vorsitzende die von der Industriellenvereinigung vorgebrachten Argumente gegen eine Vermögenssteuer: „Es ist ein Hohn, wenn von überbordender Bürokratie gesprochen wird. Wenn es möglich ist, von Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern Lohnsteuern und Sozialabgaben einzuheben, wird auch der administrative Aufwand für eine Vermögenssteuer zu verkraften sein.“ Ebenso sei es eine Chuzpe, zu behaupten, eine Vermögenssteuer mache Österreich arm. „In den letzten beiden Jahren sind die Vermögen überdurchschnittlich gestiegen, während ArbeitnehmerInnen Einkommensverluste durch Kurzarbeit hinnehmen mussten oder sogar in die Arbeitslosigkeit rutschten. Eine Vermögenssteuer von wenigen Prozent für Superreiche macht niemanden arm, sondern trägt zur sozialen Gerechtigkeit in Österreich bei“, sagt Wimmer abschließend.
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