St. Pölten (OTS) – „Die kleinen Betriebe werden oft benachteiligt. Das ist nicht gerecht – und deswegen haben wir kleine und mittlere Unternehmen (KMU) und Einpersonenunternehmen (EPU) aus ganz Niederösterreich online und per Radiospot dazu aufgerufen, bei unserer Befragung ‚Impulse setzen‘ mitzumachen und uns ihre Meinung zu sagen, was für diese Betriebe passieren muss“, erklärt Thomas Schaden, der Präsident des Sozialdemokratischen Wirtschaftsverbandes (SWV) NÖ. „Ich bedanke mich sehr herzlich bei den vielen, die mitgemacht haben und so wertvolle Impulse für unsere Arbeit für Selbstständige setzen!“ Abgefragt wurde, wie es den UnternehmerInnen mit den Corona-Hilfsmaßnahmen geht, ob es Bedarf bei der sozialen Absicherung gibt und wie man den Wettbewerb für kleine Betriebe fairer gestalten kann.
Utl: Zu langsam, zu bürokratisch, zu kompliziert, nicht transparent genug
„Nur knapp die Hälfte der TeilnehmerInnen der Umfrage findet, dass die Corona-Hilfsmaßnahmen der Regierung für die Betriebe ausreichend waren. Nur jede/r Fünfte meint, dass die Corona-Hilfen rechtzeitig ausbezahlt wurden. Die bürokratischen Hürden seien für die Hälfte ohne Steuerberater kaum zu bewältigen und die Abwicklung von Fixkostenzuschuss, Umsatzersatz, Verlustersatz und Ausfallbonus seien außerdem nicht transparent genug – was auch der Wirtschaftsverband im Rahmen der Aktion ‚Blackbox Cofag‘ schwer bemängelt hat“, fasst Schaden den ersten Frageblock zusammen. Der Härtefallfonds ist für die Befragten die wichtigste Corona-Hilfe, dicht gefolgt von Umsatzersatz, Fixkostenzuschuss und Kurzarbeit. Einige erklärten, es hätte für viele Betriebe mehr Sinn gemacht, UnternehmerInnen nach dem Epidemiegesetz zu entschädigen – auch eine der ersten Forderungen des SWV NÖ am Beginn der Pandemie.
Utl: Akuter Handlungsbedarf bei sozialer Absicherung für Selbstständige
Rund 86% der Befragten sind der Meinung, dass die soziale Absicherung für Selbstständige verbessert werden muss. „Ein Thema, das die Befragten sehr beschäftigt, ist ein Ausfall bei Krankheit oder Berufsunfähigkeit. Wir fordern seit Jahren, dass das Krankengeld ab dem 4. Tag der Erwerbsunfähigkeit ausbezahlt wird – und nicht erst rückwirkend ab dem 43. Tag. Das würden sich auch 90% der TeilnehmerInnen der Befragung wünschen“, erklärt Thomas Schaden. „Die Bedingungen für Pensionen, Kinderbetreuung, Mutterschutz und Karenz bereiten den Selbstständigen ebenfalls Kopfzerbrechen. Dies wird bei uns noch stärker als bisher in den Fokus rücken. Außerdem muss die freiwillige Arbeitslosenversicherung für Selbstständige günstiger und flexibler werden.“ Fast 80% geben auch an, dass der generelle Selbstbehalt, den UnternehmerInnen beim Arztbesuch bezahlen müssen, nicht fair ist. Die Abschaffung des Selbstbehaltes ist seit Jahren eine zentrale Forderung des Wirtschaftsverband NÖ. „Wir werden uns weiterhin mit Nachdruck dafür einsetzen.“
Utl: Mehr Fairness im Wettbewerb für kleine Betriebe
„Rund 57% der Befragten findet es wichtig, dass der Zugang zu öffentlichen Aufträgen für kleine Betriebe erleichtert wird. Hier würden kleine Losgrößen, die verstärkte Anwendung des Bestbieterprinzips und leistbare Online-Portale helfen, auf der Aufträge veröffentlicht werden“, fasst Schaden wichtige Anliegen der kleinen Betriebe für einen fairen Wettbewerb zusammen. Der Wirtschaftsverband NÖ hat ebenfalls seine Idee abgefragt, dass Einzelunternehmen und Personengesellschaften das Ansparen von Rücklagen für Investitionen und Krisenzeiten steuerlich erleichtert werden soll. „Fast 90% der Befragten finden diese Idee gut, das bestätigt uns in unserer Arbeit“, freut sich Schaden. „Außerdem soll die Mindestinvestitionssumme für Förderungen gesenkt werden, damit Förderungen auch für EPU erreichbar sind. Diese Forderung des SWV NÖ finden rund 86% der Befragten sinnvoll.“
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