SPÖ-Bayr ad Tag gegen FGM: Communities selbst spielen die entscheidende Rolle bei der Prävention

Wien (OTS/SK) – Weltweit sind etwa 200 Millionen Frauen und Mädchen von FGM (female genital mutilation, weibliche Genitalverstümmelung) betroffen, täglich kommen ungefähr 7000 Mädchen hinzu. Mehr als die Hälfte aller genitalen Verstümmelungen ereignen sich laut UNICEF in drei Ländern: Indonesien, Ägypten und Äthiopien. FGM ist eine etwa 5000 Jahre alte Tradition und in keiner Religion begründet. Im Februar 2003 wurde bei einer Konferenz des Inter-African Committee mit dem Titel „Zero Tolerance to FGM“ in Addis Abeba der 6. Februar als internationaler Tag gegen weibliche Genitalverstümmelung ausgerufen. Petra Bayr, SPÖ Bereichssprecherin für Globale Entwicklung, nahm an dieser Konferenz teil und zurück in Österreich gründete sie die Österreichische Plattform gegen weibliche Genitalverstümmelung, kurz: „Stop FGM“.****

Auch in Österreich sind durch Migration Frauen von weiblicher Genitalverstümmelung betroffen. Tiefsitzende Überzeugungen und Wertvorstellungen lassen manche an dem grausamen Ritual festhalten, das eine grobe Menschenrechtsverletzung darstellt. „Aus langjähriger Erfahrung in der Österreichischen Plattform „Stop FGM“ wissen wir, dass eine erfolgreiche Änderung von Ansichten und im Handeln nur von den betroffenen Communities selbst ausgehen kann, dass Argumente viel stärker greifen, wenn diese nicht von Außenstehenden mit dem eurozentrisch erhobenen Zeigefinger oktroyiert werden, sondern dass die Debatte in den verschiedenen ethnischen Gruppen geführt werden muss, um Erfolg bei der Beendigung von FGM zu haben“, so die SPÖ-Abgeordnete.

„Die unschätzbare Arbeit von Menschen aus der Community in ihren jeweiligen Communities ist DER Schlüssel zur Beendigung von weiblicher Genitalverstümmelung. Die Aufgabe der Politik ist es, diese Arbeit zu ermöglichen, sie zu fördern, eine Vernetzung zwischen den einzelnen Akteur*innen zu stärken und so die bestmögliche Bewusstseinsbildung, Beratung und Handlungsänderung zu ermöglichen“, so Bayr, die überzeugt ist, dass auch Österreich so seinen Beitrag dazu leisten kann und muss, die Praxis bis zum Jahr 2030 zu beenden, wie dies in den nachhaltigen Entwicklungszielen der Vereinten Nationen – konkret im Geschlechtergleichstellungsziel (SDG 5.3) – vorgesehen ist.

„Grundlegend für die Beendigung von FGM ist darüber hinaus die Änderung der ungleichen Machtverteilung zwischen Männern und Frauen. FGM ist eine von vielen Manifestationen von Gewalt gegen Frauen, die auf überholten sozialen Normen und Machtverhältnissen zwischen den Geschlechtern aufbaut. Haben wir diese überwunden, haben wir auch FGM zu Grabe getragen“, so die Gründerin der Plattform „Stop FGM“ abschließend mit einem Plädoyer zum Empowerment von Frauen. (Schluss)

SERVICE: Weitere Informationen auf der Seite der Österreichischen Plattform gegen weibliche Genitalverstümmelung: [www.stopFGM.net] (http://www.stopFGM.net)

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