Wien (OTS) – ÖAMTC und ARBÖ kritisieren die neue Kurzparkzonenregelung, die ab 1. März in Wien gültig ist und sehen zahlreiche Nachteile für die Wiener Bevölkerung. Es kommt nicht nur zu einer Ausweitung der Kurzparkzone auf nahezu das gesamte Wiener Stadtgebiet: Weitere Beschränkungen wie die Ausweitung des Gültigkeitszeitraums bis 22 Uhr auch in den Wiener Außenbezirken, die Verkürzung der zulässigen Parkdauer auf max. 2 Stunden oder die allgemeine Preiserhöhung für das „Parkpickerl“ schaffen neue Probleme für alle Betroffenen. Die Mobilitätsclubs fordern jetzt eine zeitnahe Evaluierung der geplanten Maßnahmen und arbeiten bereits an konstruktiven Vorschlägen für ein modernes Parkraummanagement.
Reform der Parkraumbewirtschaftung gemäß Wiener Koalitionsvereinbarung bleibt weiterhin ausständig
Die im Koalitionsabkommen zwischen SPÖ und Neos vereinbarte Reform der Wiener Parkraumbewirtschaftung bleibt nach wie vor ausständig. ÖAMTC und ARBÖ betonen: „Die ab März gültige Ausweitung der gebührenpflichtigen Kurzparkzone kann nur ein Zwischenschritt auf dem Weg zu einer sinnvollen Lösung sein: ein zeitgemäßes, intelligentes und nachhaltiges Parkraummanagement für Wien. Wir fordern die Stadt Wien deshalb auf, die Ausweitung der Kurzparkzone zeitnah zu evaluieren und werden auch von unserer Seite entsprechende Maßnahmen setzen. Im Sinne unserer Mitglieder und der Wiener Bevölkerung erwarten wir sinnvolle Lösungen und nicht noch mehr Probleme als zuvor.“
Unverhältnismäßige Maßnahmen für Wiens Außenbezirke
Vor allem in der Ausdehnung der Kurzparkzone bis 22 Uhr sowie in der Verkürzung der höchstzulässigen Parkdauer auf 2 Stunden sehen ÖAMTC und ARBÖ neue Beschränkungen, die weder erforderlich noch nachvollziehbar sind. „Man kann einen Außenbezirk wie die Donaustadt nicht mit der Innenstadt vergleichen: Weder die Nutzungsdichte des öffentlichen Parkraums noch das Angebot öffentlicher Verkehrsmittel sind hier annähernd ähnlich“, erläutert Ernst Kloboucnik, ÖAMTC Landesdirektor für Wien, Niederösterreich und das Burgenland. Auch Freizeitaktivitäten außerhalb des eigenen Wohnbezirks werden demnächst zur Herausforderung: Die knapp bemessene Maximalparkdauer stellt eine unnötige Erschwernis dar – zumindest im Bereich von Naherholungsgebieten sollten aus Sicht der Mobilitätsclubs Parkmöglichkeiten mit unbegrenzter Abstelldauer geschaffen werden (Wienerwald, Donauinsel, Laaer Berg).
Generell bestünde in den Außenbezirken – abseits von Geschäftsstraßen – keine Notwendigkeit einer Parkzeitbeschränkung, da im Verhältnis zur Wohnbevölkerung deutlich weniger „bezirksfremde“ Personen zu- und abfahren als es in den Innenbezirken der Fall ist. Eine gebührenpflichtige Zone mit unbegrenzter Parkdauer wäre jedenfalls sachgerechter.
Garagenkapazitäten aufstocken und subventionieren
Leistbare Garagenstellplätze sind Mangelware. Auch der Ausbau an Park & Ride Anlagen im Wiener Stadtgebiet findet bislang nicht dem tatsächlichen Bedarf entsprechend statt. Eine Subventionierung von Garagenstellplätzen für Anwohner:innen sowie von zusätzlichen P&R-Anlagen an neuralgischen Verkehrspunkten im Stadtgebiet – finanziert durch Einnahmen aus der Parkraumbewirtschaftung – wäre für viele Menschen ein Anreiz, Pkws auf privatem Raum abzustellen und würde den Parkdruck in einzelnen belasteten Gebieten reduzieren. „Darüber hinaus wäre eine flexiblere Nutzung der Anrainerparkplätze wünschenswert“, fordert Günther Schweizer, ARBÖ-Landesdirektor für Wien.
Zusätzliche Erschwernisse für ohnehin schon belastete Personengruppen
Die Mobilitätsclubs betonen ebenfalls den sozialen Aspekt: Für die Erledigung vieler Aufgaben, die unter die genannten Bereiche fallen, reicht eine Parkzeit von maximal 2 Stunden zudem schlicht nicht aus. Die ab März gültige Verlängerung der Kurzparkzone bis 22 Uhr stellt etwa pflegende Angehörige und ehrenamtlich Tätige vor weitere Herausforderungen.
Auch dafür gibt es – wie für die oben genannten Probleme -Lösungsvorschläge, die die Mobilitätsclubs in einem weiteren Schritt gerne mit der Stadt Wien weiterentwickeln möchten. Weitere Infos zur Parkraumbewirtschaftung in Wien unter www.arboe.at oder www.oeamtc.at.
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